Sa

01

Jul

2023

Wie war dein erstes Jahr?

Wie war unser erstes Jahr als New Worker Supervisor?

Ein schwierige Frage. Wir hatten viel zu lernen.

Im vergangenen Monat traffen wir uns mit denen, die ebenfalls seit einem Jahr an der Sprach-und Kulturschule lernen. Wir luden sie in eine Cafe ein:

"Heute bezahlen wir." "Wir wollen diese Zeit nutzen, um dein erstes Jahr zu feiern und darüber zu sprechen. Was war gut, was weniger gut?" Mit leckeren Backwaren, süss oder salzig tauschten wir uns über unser gemeinsames Jahr aus. Im Alltag gibt es oft wenig Gelegeneheiten eine Stude zusammen zu sitzen und auf die Eindrücke von einem Jahr zurückzuschauen. Es war für die meisten von den neuen Missionren ein bewegtes Jahr. Doch alle haben es gut überstanden und sehen wie sie dazugelernt und Fortschritte gemacht haben.

Sie mögen die Gemeinschaft am JLCC (Sprach-und Kulturschule).

Zu sehen, dass sie ihr Jahr positiv erlebten, freut mich sehr. Es zeigt, dass wir trotz all den Bereichen in denen wir noch zu lernen haben, eine gute Arbeit gemacht haben.

Wie war unser erstes Jahr? Nun, dank all den Leuten, mit denen wir es zu tun haben, war es sehr gut. Es bestätigt, dass wir am richtigen Ort sind.

 

Danke für eure Gebete!

 

Mo

13

Mär

2023

Der Tag andem die Maske fiel

Ab heute git eine neue Masken-Regelung. Es ist nun jedem frei gestellt eine Maske zu tragen. Auch wenn die Regierug schon seit längerem versucht, der Bevölkerung das Tragen einer Maske zu erleichter, blieben viele Japaner der Maske treu.

Ob diese neue Lockerung da heflen wird und ein Umdenken hervorruft, wird sich noch zeigen.

Auf jeden Fall war es schön, heute im Büro keine tragen zu müssen. Ich habe mich nach fast 3 Jahren an die Maske gewöhnt und mich heute öfters erwischte, wie ich die Maske über Mund und Nase richtete. Veränderungen brauchen eben Zeit. So sehe ich noch viele Japaner, die trotz Masken-Befreiung eine tragen wollen. Diese Freiheit haben sie auch und wir wollen sie respektieren.

 

Dies als ein kleines Update bezüglich Corona in Japan.

 

 

Fr

20

Mai

2022

"Danke, dass ihr nach Japan gekommen seid."

"Danke, dass ihr nach Japan gekommen seid."

Mit dieser Aussage verabschidete sich eine japanische Missionarin, die gemeinsam mit ihrem Mann als New Worker Supervisor (NWS) diente. Als NWS betreuten sie neue Missioanre und leiteten die Sprach - und Kulturschule. Sie werden nach über 30 Jahren im Dienst in verschiedenen Stationen hier in Japan in die Staaten zurück reisen.

In ihrer Arbeit lernten sie viele unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Ländern kennen. Jeder dieser Menschen hat seine Geschichte, wie Gott ihn oder sie in die Mission nach Japan berufen hat. Sie lieben Jesus und sie haben ein Herz für die Menschen in Japan.

Einige lassen eine vielversprechende berufliche Karriere zurück. Andere ihre Eltern und Familien. Für viele sind gerade die ersten Jahre eine Herausforderung. Das Lernen einer schwierigen Sprache, das Leben in einer fremden Kultur ist nicht (immer) leicht. Doch darum geht es auch gar nicht. Es geht darum, dass sie eine Mission haben. Damit meine ich, dass sie gesand sind mit einem Herzenanliegen. Nämlich Gottes Wort und Liebe denen zu zeigen, die es brauchen und noch nicht wissen.

 

Nun haben wir die Aufgabe als NWS übernommen. Wir wollen mit derselben Dankbarkeit, die neuen Missionare (Gesandten) aufnehmen.

So

13

Feb

2022

Aus der Quarantäne

Was haben wir uns gefreut, wieder in Japan zu sein.

 

Die vergangenen Coronajahre haben etwas mit uns gemacht. Vielleicht wurdest du sensibler, vorsichtiger, vielleicht ängstlicher oder dich nerven die Diskussionen und Massnahmen. Vielleicht wurdest du auch gekränkt von Mitmenschen, die dich anderst behandelten weil du erkrankt bist oder eine andere Meinung zum Thema hast. Die Diskussionen und Standpunkte zu Gesichtsmaske, Impfung und Zertifikaten entzweien auch schon mal Freunde und Familien. Doch nicht nur mit uns, auch die Nationen sind betroffen. In der Schweiz empfand ich, dass viele Mitbürger/innen das Vertrauen in die Regierung verlieren. Hier in Japan empfinde ich, das die Skepsis gegen das, was von aussen kommt zunahm. Die strikten Einreiseregelungen erinnern an die Abschottung in der Tokugawa Ära. So entstand der Begriff "Rei­wa-Sako­ku", Reiwa heisst die jetztige Ära und Sakoku bedeutet die Abschlies­sung des Lan­des. Japan stellt zur zeit keine neuen Visums aus, was z.B. neue Missionaren, Austauschstudenten und natürlich auch Touristen aus dem Land hält.

 

Nun, da die Omicron-Variante auch in Japan eine Rekordwelle an Coronaerkrankungen auslöste, werden die Stimmen aus Wirtschaft und internationalen Kreisen lauter, die eine Lockerung des Einreiseverbots wünschen. Anfangs Jahr verlangte die Regierung noch eine 14 tägige Quarantäne, diese Isolationzeit verkürzte sich aufgrund der häufigen Fällen und der milden Krankheitsverläufen auf 7 Tage. Diese Schritte sind sicherlich positiv zu werten und so hoffen wir auf weitere Lockerungen und beten für ein baldiges Ende dieser Pandemie.

 

Nach 3 negativen Coranatests, 3 Tagen Hotelzimmer-Quarantäne und 4 weiteren Tagen Quarantäne bei Kaoris Eltern unter Überwachung per App, sind wir jetzt frei. Soweit ist die Reise und Quarantäne gut verlaufen. Die Wartezeit bis alle Einreiseformalitäten am Flughafen erledigt waren, erforderten schon etwas Geduld. Die Anrufe, um unseren Gesundheitszustand zu erfragen und die Standortüberprüfung, um zu kontrolieren, ob wir uns im Hotel bzw. Zuhause aufhalten, waren nicht schlimm, da wir uns an die Relgen hielten. Während den Tagen im Hotel fühlte ich mich schon sehr abgeschottet. Mit zwei lebhaften Buben in einem Zimmer eingesperrt zu sein, führte manchmal zu dicker Luft. Zum Glück waren es nur drei Tage. In unserer japanischen Heimat durften wir raus an die frische Luft, wo die Kinder sich austoben konnten. Hier konnten wir uns endlich von den Reisestrapazen erholen. Auch das Essen schmeckt hier besser : ).

 

Geniesst eure Freiheiten und seid dankbar für das, was ihr tun könnt. Danke für eure Gebete.

 

Mo

03

Jan

2022

Auf in ein neues Abenteuer

Ich wünsche euch ein gutes neues Jahr mit reichlich Segen, Frieden und Freude.

Unser Heimataufenthalt geht zu Ende. Es war eine spannende Zeit in der schweizer Heimat. Wir durften von unseren ersten 5 Jahren in Japan berichten, viele Freunde und Gebetspartner treffen und genossen die schweizer Luft (Wurst und Käse ebenso ;) ). All diese schönen Erinnerungen nehmen wir mit in unsere neue Aufgabe in Sapporo.

Anfangs Februar beginnt unser neues Abenteuer. Somit wird es Zeit, auch meine Aktivität auf desem Blog wieder aufzunehmen.

 

In Sapporo werden wir die Aufgabe als 'New worker supervisor' übernehmen. Als diese begleiten wir neue Mitarbeiter während ihren ersten Jahren an der Sprach-und Kulturschule und in ihrer Angewöhnungszeit im Leben in Japan. Wir wollen den Menschen helfen, mit den vier Ringe im Bild nebenan jonglieren zu lernen. Je besser man diese Ringe überlappen kann, desto wohler und leichter wird es. Dies bleibt jedoch auch für uns ein Lernprozess.

Wir freuen uns gespannt auf unsere neue Rolle.

 

Mo

22

Feb

2021

Brot zum Abschied

Vor ein paar Tagen erst haben wir uns von Freunden und der Kirche in Obihiro verabschiedet. Etwa 3 Jahre lang durften wir von einem Japanischen Pastor und seiner Gemeinde lernen, sowie unsere Erfahrungen in der Gemeindearbeit sammeln. Dabei machten wir viele Freunde, denen wir viel zu verdanken haben.

Lustiger Weise beschenkten uns gleich einige Freunde in den letzten Tagen mit Brot. 食パン (Shokupan) um genau zu sein. Dieser Zufall überraschte uns, da das Verschenken von Brot kein traditionelles Abschiedsgeschnek ist.

Japan ist ja nicht gerade als Brotnation bekannt. Reis gilt hier als Hauptnahrungsmittel. Kaori backte ab und zu Brot, doch auch bei uns kam Reis öfter auf den Tisch. Dennoch gibt es (besonders in Tokachi) viele keine Bäckerein, die eine grosse Auswahl an leckeren Brötchen verkaufen. In mehr Haushalten als früher wird Brot zum Frühstück gegessen. Das übliche Brot, eben das Shokupan ist ein sehr fluffiges, süsses Weissbrot. Im Supermarkt kann man es schon geschitten (mit unterschiedlich dicken Scheiben) kaufen. Dunkles Brot mit harter Rinde, wie ich von zu Hause her kenne, findet man hier seltener. Das helle, süsse, luftige Brot ist der König der Brote in Japan.

 

In den letzten Tagen genossen wir zum Frühstück das Abschieds-Shokupan. Dabei ist mir eingefallen:

Jesus sagte in Johannes 6:35 "Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern, und wer an mich glaubt wird niemals dürsten."

Mein Gebet ist, dass auch Jesus in die Haushalte kommen und das Leben von Japaner/innen stärken, sättigen und versüssen darf. Noch mehr als Brot brauchen wir Jesus, der unseren Hunger und Durst stillen kann.

Do

21

Jan

2021

Masken(pflicht) oder nicht

Vor einem Jahr dachte wohl niemand, dass wir eine weltweite Pandemie erleben. 

Japan ist in einer dritten Welle von Corona-Ansteckungen. Wie auf der Tabelle zu sehen ist, sind es täglich etwa 6000 neue Fälle.

Wir sind zur Vorsicht aufgerufen, doch wo in anderen Ländern das Nicht-Einhalten von Massnahmen bestaft wird, wird in Japan lediglich an die Selbstverantwortung apelliert. 

Erstaundlicherweise halten sich viele Japaner an die Weisung der Obrigkeit. Das Maskentragen in der Öffentlichkeit oder das Verzichten auf Reisen wurde zu einer Selbstvertändlichkeit. In Japan gibt es ein starkes Gesellschaftsbewusstsein, dass hier zum Tragen kommt. Man orientiert sich an der Mehrheit, dazu kommt das Rücksichtnehmen auf andere und der Selbstschutz.

Maske tragen und Hände desinfizieren sind längst zur neuen Norm geworden. Neulich bin ich kurz in einen Laden und haben im Auto meine Maske vergessen, als ich es bemerkte fühlte ich mich plötzlich fehl am Platz. Ein anderes Beispiel: Wenn wir Gäste haben, tragen sie aus "Anstand" die Maske bis wir ihnen "erlauben" sie auszuziehen. Schliesslich weiss man nicht, wie vorsichtig das Gegenüber ist. Wir akzeptieren es, wenn jemand aus Selbstschutz die Maske tragen möchte.

Auch mit dem Husten ist es so eine Sache. Selbst eine normale Erkältung oder ein kleiner Huster (was in dieser kalten Jahreszeit und trockener Luft durchaus vorkommt) wird schonmal mit einem verunsicherten Blick gewertet. Doch je mehr man es zu unterdrücken versucht, desto mehr muss man husten. Dies erlebte Kaori vor kurzem auch, um das trockene Kratzen im Hals zu lindern, musste sie einen Schluck Wasser aus Joels Becher nehmen. Ein unangenehmens Gefühl, in Gegenwart von Fremden zu husten. 

Wir wollen trotzallem nicht auf die Gemeinschaft mit Freunden verzichten. Auch wenn es schwieriger wurde sich in grösseren Gruppen zu treffen, sind Freundschaften und zwischenmenschlicher Kontakt wichtig. Dafür nehme ich gerne Rücksicht und ziehe eine Maske an, halte Abstand und wasche mir oft die Hände.

 

Wir beten, dass die Pandemie ein baldiges Ende nimmt. Bis dahin (und danach) wollen wir den Menschen rücksichts- und verständnisvoll in Liebe begegnen.

Di

08

Dez

2020

Immerzu Winter und immerzu Weihnachten

Traditionen beeinflussen uns. So gehören für mich die Adventszeit und Weihnachten zum Winter, obwohl Jesus nicht am 25. Dezember in einer verschneiten Gegend zur Welt kam.

Warum feiern wir die Geburt Jesu, Gottes verheissenem Retter und König, das Kommen von Gott auf die Erde ausgerechnet in der dunkelsten und kältesten Zeit des Jahres. Wobei dies ja nur für die Nordhemisphäre gilt.

Betrachten wir es jedoch symbolisch, passt die meteorologische Situation vom Winter zur Situation in die das Licht der Welt gekommen ist. Diese Symbolik macht sich übrigens auch C.S. Lewis in seinem Bestseller Narnia zu nutzen. "Immerzu Winter und niemals Weihnachten." heisst es dort. Eine Welt in der es immer Winter ist und die von einer bösen Herrscherin regiert wird. Niemals Weihnachten, keine Hoffnung, keine Befreiung, doch Alslan und seine Freunde können das Böse besiegen.

Wie sieht denn die "Winterwelt" zur Zeit von Jesus aus? Jesus ist in eine Zeit geboren, in der ein König aus Machtgier und Angst vor einem neugeborenen König ein Kindermassaker in Bethlehem veranlasste. Jesus ist in eine Zeit geboren, in der religiöse Führer, Gottes Wahrheit nicht erkannten und nicht zur Busse (Umkehr zu Gott) bereit waren. Eine Zeit, in der Menschen wegen ihres Berufs, ihrer Ethnie oder Krankheit diskriminiert und ausgestossen wurden.

 

Wie gut zu wissen und sich jede Weihnachten wieder daran zu erinnern, dass Jesus Christus, Gottes verheissener Retter (Luk 2,11), das Licht der Welt (Joh 8,12), der Weg, die Wahrheit und das Leben (Joh 14,6) in unsere winterliche Welt kam. Er kommt auch (im übertragenen Sinn) ins Jahr 2020, ein Jahr in dem viele Menschen mit der Parole "Black lives matter" gegen Rassismus demonstrieren, ein Jahr in dem viele Menschen wegen dem Coranavirus ausgeschlossen wurden, ein Jahr indem das Vertrauen in die Regierung angeschlagen ist.

Das Kommen von Jesus bedeutet nicht gleich das Ende vom Winter. Vielmehr kommt er in unseren Winter, um uns die Hoffung auf den Frühling zu geben, um uns ein Leben mit Gott anzubieten und um unser Licht zu sein, uns zu begleiten. Jesus kam zu uns, er wurde uns gleich. Er lehrte und zeigte uns wer Gott ist und hat uns schlussendlich mit Gott versöhnt, indem er für uns die Strafe für unser Misstrauen und Ablehnung gegen Gott auf sich nahm. Jesus ist Weihnachten im Winter, er ist der Hoffnungsschimmer in der Dunkelheit, die wärmende Liebe in Person und er beschenkt uns mit anhaltendem Frieden.

 

Zugleich warten wir Christen auf ein Wiedersehen mit Jesus. Bei diesem Wiedersehen wird die Situation umgekehrt: "Immerzu Weihnachten und niemals Winter." Ich spreche vom Leben in Gottes Herrlichkeit. Die Bibel sagt in Offenbarung 21,4-5: Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. ... Siehe, ich (Jesus) mache alles neu!

 

Ich wünsche euch frohe Weihnachten.

Sa

03

Okt

2020

Unser Timing und Gottes Timing

Fühlt ihr euch auch oft, als müsstet ihr auf Gott warten? Wir warten auf Gottes Antwort oder sein Handeln. Doch letzten Monat lies ich (wieder einmal) Gott warten.

 

Wir hatten unser Kindernachmiitag "Pokkakids", zu dem nur eine Hand voll Kinder kamen. Ich war enttäuscht.

Wir hatten trotzdem eine gute Stunde mit einigen Spielen, der Bibelgeschichte vom verlorenen Sohn und Völkerball draussen auf dem Parkplatz. Kurz nachdem unser Programm fertig war, kamen einige Kinder aus der Nachbarschaft, um auf dem Parkplatz zu spielen. Einige der Kinder kannten wir von früheren Pokkakids-Nachmittagen und wir konnten sie begrüssen. Allerdings dachte ich nur ans Aufräumen und so packten wir zusammen und fuhren davon. Erst später bemerkte ich die verpasste Chance.

 

Eine Bibelgeschichte kam mir in den Sinn. Es ist die Geschichte von der Speisung der 5000 aus Matthäus 14:13-21.

Jesus wollte etwas Zeit für sich und zog sich mit seinen Jüngern zurück. Dies war sein Plan.

Als sie jedoch an dem einsamen Ort ankamen, war der gar nicht so einsam, sondern voller Leute, die auf ihn warteten. Er sollte ihre Kranken heilen, ihnen von Gottes Reich erzählen. Soviel zu seinem Paln. In Vers 14 steht: "...und er erbarmte sich über sie..." Jesus hatte Erbarmen und heilte ihre Kranken, er kümmerte sich um die Menschen. Er erkannte Gottes Timing. Sein Plan musste warten. Jetzt ist nicht die Zeit sich auszuruhen, sondern sich um die Menschen zu kümmern.

Selbst als die Jünger ihn mit einem vernünftigen Grund gebeten haben, die Leute in die Dörfer zu entlassen (Vers 15), sieht er eine neue Möglichkeit. Ich an seiner Stelle hätte diesen Zeitpunkt genutzt, die Leute weggeschickt und wäre zu meinem eigentlichen Plan zurückgekehrt. Ich bin froh, dass die Geschichte noch weitergeht, wer weiss ob sie sonst für die Nachwelt erhalten geblieben wäre. Jesus erkennt Gottes Timing und lässt sich darauf ein. Daraus erfolgt eines der wohl bekanntesten Wunder, die Vermehrung von 5 Brötchen und 2 Fischen. Nicht nur die Leute werden satt und haben wieder einmal erkannt, wie gross und liebend Gott ist, sondern auch für die Jünger war es eine wertvolle Lektion für ihren Glauben. 

 

Ich bin überzeugt, dass Jesus sich über die Kinder nach jenem Kindernachmittag erbarmt hätte und zumindest mit ihnen noch eine Runde Völkerball oder Fangen gespielt hätte.

Ich hoffe in der Zukunft aufmerksamer für Gottes Timing zu sein und Chancen wie dieser mit Erbarmen, Liebe und Bereitschaft zu begegnen.

 

So

23

Aug

2020

Blessing

"The Blessing"- ein Lied, das um die Welt geht. Christen aus verschiedenen Ländern singen ein Segen über ihr Land.

Vor ein paar Wochen schaute ich mir die Japanische Version von diesem Song und ein paar anderen Ländern an. Besonders "The Blessing Zimbabwe" hat mich irgendwie bewegt. Ich war überwältigt zu sehen wie Christen in ihrer Sprache und auf ihre Art dieses Lied singen.

Sind doch Zimbawe oder Japan Länder mit einer jüngeren Kirchengeschichte als viele europäische Länder. Beim Hören wie viele junge Japaner in ihrer Sprache Gott loben, musste ich an die vielen Missionare und Pastoren denken, die diese geisltiche Frucht nicht miterleben können. Viel Mühe und Schwierigkeiten nahmen sie auf sich, um z.B. die Bibel ins Japanische zu übersetzen, um Menschen von einem neuen Gott, einer neuen Liebe zu erzählen. Einige wurden dafür verfolgt, andere ignoriert oder mit einem distanzierten Blick verachtet. Vielleicht fühlten sie sich nicht verstanden, vielleicht dachten sie ihr Dienst nützt nichts, vielleicht gignen sie auch enttäuscht in ihr Land zurück. Doch sie verliessen ihre Heimat nicht umsonst, ihre Opfer der Liebe blieben nicht unbemerkt und ihre Botschaft (wenn auch in gebrochenem Japanisch) nicht ungehört. 

 

Mich ermutigte es, dieses christliche Zeugnis zu sehen und an die Frucht der treuen Christen und Missionare der Vergangenheit erinnert zu werden.

 

Übrigens ist der Sohn von unserem Pastor, der in der Gemeinde als Co-Pastor dient auch zu sehen. Er ist der junge Rapper!

Bless you, bless you, bless you...

Di

21

Jul

2020

Sommer 2020

Update vom 21. August

 

Im vergangenen Monat stieg die Kurve nochmals stark an. An einem Tag verzeichnete man knapp unter 1600 neue Fälle.

 

Ein kleiner Anstieg konnten wir auch auf Hokkaido beobachten. Doch ich habe auch geselen, dass viele Familien mit Kindern aber auch Singles aufs Reisen zur Obon-Zeit verzichteten. Obon ist ein traditionelles Fest, bei dem man mit der Familie die Gräber der Verstorbenen besucht. Die Ahnen besuchen dann die Familie, so der mystische Hintergrund. Oft stellt man den Ahnen besondere Opfergaben (lieblings Bier, Früchte, ... ) hin. Auch die Schulferien wurden auf die Woche in der man dieses fest feiert beschränkt, da es viel Lernstoff nachzuholen gibt.

 

Bei so vielen Unklarheiten und Unsicherheiten, verliert man schnell den Blick auf das was bleibt und Stabilität gibt. In der Predigt durtfte ich die Kirche und die Zuhörer via Zoom mit dem Vers 13 aus dem ersten Korintherbrief 13 ermutigen. "Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die grösste aber von diesen ist die Liebe."

Sollte doch in diesem Sommer die Olympiade in Japan stattfinden. Es sollte ein besonderer Sommer werden, stattdessen sind die Stadien leer. Die Olympiade verschoben und wer weiss, ob sie am Ende noch ganz abgesagt werden muss. Rikako Ikee, eine Schwimmerin spricht mit ermutigenden Worten in die Herzen derer, die auf die Olympiade warteten. Das Video dazu 

 

Auch Japanreisen fallen diesen Sommer aus. Dazu gibt es ein hoffnungsvolles Video, um zumindest mit den Augen ein Stück Japan zu geniessen und in Gedanken zu reisen. Das Video dazu

In Realität sind Japans Grenzen für Reisende aus dem Ausland jedoch weiterhin zu. 

Der Tourismus liegt lahm. Um in diesem Sommer wenigstens dem Inlandtourismus etwas zu helfen startete vor ein paar Tagen die "Go To Travel"-Kampagne, die mit grosszügigen Rabatten die Japan zum Reisen lockt. Dies jedoch inmitten der Corona-Pandemie.

Japan, insbesondere der Grossraum Tokio kämpft mit einer 2. Infektionswelle von COVID-19 (Die Ansicht links veranschaulicht die positiv getesteten Fälle von Januar bis Juli für ganz Japan). Reisen in und aus Tokio wurden deshalb von der Go To Kampagne ausgeschlossen. Dennoch bleibt ein hohes Risiko, dass dem einen oder anderen die Reiselust verderben mag.

 

 

Wie gut, dass es auch eine Hoffnung gibt, die nicht auf athletische Leistungen noch auf den internationalen Flugverkehr beruht, sondern auf Gott. Gott bleibt inmitten der Ungewissheit von Pandemien und Katastrophen ein fester Halt. Seine Liebe trägt, seine Wahrheit befreit und wer auf ihn hofft wird nicht enttäuscht.

Fr

19

Jun

2020

Hello Gaijin

Wenn man die Medien verfolgt, war die Welt vor einigen Wochen noch Zuhause und nun ist die Welt auf der Strasse. Dieses Mal möchte ich euch einen kleinen Einblick geben, wie ich mich als Ausländer in Japan fühle. Nach dem Motto: Swiss lives matter.

 

Ich lebe nun schon etwas mehr als vier Jahre in Japan. Der Insel­staat zählt etwa (2019) 127,4 Mil­lio­nen Bewoh­ner, wovon 124,8 Mil­lio­nen die japa­ni­sche Staats­bür­ger­schaft haben. 2,6 Mil­lio­nen Men­schen sind Aus­län­der. Damit liegt deren Anteil an der Gesamt­be­völ­ke­rung bei 2,09 Prozent. (Quelle:https://asienspiegel.ch/2019/07/japans-2-6-millionen-auslaender)

 

Das japanische Wort für Ausländer ist "Gaijin" (wörtlich: Mensch von aussen). Das Konzept von Uchi-Soto oder Insider-Outsider ist hier in vielen Gesellschaftsschichten present. In einigen Gruppen bin ich Uchi also integriert und akzeptiert und in anderen bin ich Soto also jemand, der nicht ganz dazu gehört. Liegt dies (nur) an meiner Nationalität? Ich glaube nicht. Ich fühle mich hier wohl und bin dankbar, in Japan leben zu dürfen. Natürlich gibt es Momente, in denen ich mich als Gaijin fühle... das liegt daran, dass ich eben Ausländer bin. Ich bin Schweizer, ich sehe anders als Asiaten aus und daran möchte ich nichts ändern. Dennoch finde ich es wichtig, mich mit der japanischen Kultur, den Gepflogenheiten hier auseinander zu setzten und mich wo es geht, anzupassen. Damit schaffe ich nicht nur Akzeptanz für mich, sondern zeige auch, dass sich Ausländer integrieren.

Nun zu den "yappari Gaijin" (eben doch Ausländer)- Momenten:

  • Werde ich in der Öffentlichkeit als Gaijin angeschaut? Ja, natürlich. Ich bin ja einer, ich sehe anders aus und habe einen ausländischen Namen : ). Ich weiss, dass ich nie als Japaner angesehen werde auch wenn ich perfekt Japanisch sprechen würde und ein Kulturexperte wäre.
  • Einige Personen mit denen ich es zu tun habe, werden manchmal schon etwas nervös, wenn sie mit einem Ausländer sprechen müssen. Meistens reicht mein Japanisch jedoch und die Nervosität vergeht. Glaubt mir, ich bin oft genauso aufgeregt und hoffe, dass ich mein Gegenüber verstehe und keine Fehler mache.
  • "Bist du Amerikaner?" oder "Wo kommst du her?" werde ich ab und zu gefragt. Doch solche Fragen empfinde ich nicht als ausländerfeindlich. Im Gegenteil, es zeigt Interesse. Nun ja, dass die meisten Japaner zuerst denken ein Weisser ist Amerikaner, ist manchmal etwas nervig. Aber ich korrgiere sie gerne und sage stolz, dass ich aus der Schweiz bin.
  • Manchmal rufen mir Kinder ein "Da, ein Ausländer!" oder "Hello..." zu. Kinder sind super, denn sie nehmen kein Blatt vor den Mund und fragen schon mal: "Sag mal etwas auf Englisch." Je nach Tagesverfassung ignoriere ich es oder nehme es locker und erwiedere: "Hello!" oder "Ja, ich bin Ausländer."
  • Unser Nachbar fragte auch schon: "Gibt es dies oder das in der Schweiz?" oder "Wie ist es in der Schweiz?" Bei solchen Fragen lerne ich oft das Bild, das mein Gegenüber von der Schweiz hat, besser kennen. Z.B: In der Schweiz gibt es viele Banken, leckeren Käse oder da ist es so wie bei Heidi. Manch einer schaut auf meinen Arm, doch ich trage keine 'Swiss made'-Uhr.
  • Es kommt auch vor, dass Leute annehmen, weil ich Ausländer bin, mag ich einige typische japanische Speisen nicht oder dass ich mich nicht auskenne. Das finde ich schade, denn ich bin immer offen etwas neues zu probieren oder zu lernen.
  • Einizig bei der Wohnungssuche wurden uns einige Wohnungen verwehrt, weil der Vermieter an keine Ausländer vermieten wollte. Wir haben aber trotzdem eine schöne Wohnung gefunden, weshalb es nur halb so schlimm ist.
  • Die Bürokratie in Japan ist allgemein (für jeden) umständlich, doch wie es scheint, ist sie für Ausländer noch etwas komplizierter. Manchmal kann ich das auch verstehen. Sonderregelungen, internationalle Bestimmungen, Vereinbarungen mit einzelnen Ländern, etc. gehören eben zum Leben in einem anderen Land. Weil ich ausserhalb der Norm (2%! Ausländeranteil) bin, heisst es ja nicht dass ich abnormal bin. Oft habe ich Verständnis, wenn es ein bischen länger geht oder der Herr/die Dame vom Amt verunsichert ist.
  • Japans striktere Ausländerpolitik, das Image von Ausländer, welches die Medien suggestieren (als kurlige Zeitgenossen, Gäste oder im schlimmsten Fall als Störenfriede, Kriminelle), etc.

Die Frage ist doch, störe ich mich daran, wenn ich wie ein Kind, wie ein Tourist oder ein Exot behandelt werde? Ja, manchmal stört es mich. Doch was erwarte ich? Ich trage ja kein Schild mit mir, auf dem steht wie lange ich schon hier wohne, wie gut mein Japanisch ist oder aus welchem Land ich komme etc. Ich möchte es positiv sehen und mich dankbar an den netten Begegnungen und guten Erfahrungen freuen.

Ich weiss nicht, was die Menschen um mich herum denken oder in welchem Ton sie über Ausländer reden, doch wie schon erwähnt, fühle ich mich in Japan sehr wohl und nicht diskriminiert. Als Ausländer (zumindest mit einem westlichen Gesicht) wird einem auch, der eine oder andere Tritt ins Fettnäpfchen, verziehen. Dies jedoch nur solange man Soto (draussen) ist, wenn man jedoch als Insider angesehen wird, sollte man sich auch als ein Insider benehmen.

 

Do

28

Mai

2020

Bilingual aufwachsen (3)

Zur Geburt unseres zweiten Kindes kam meine Mutter. Sie kümmerte sich aktiv um unseren ersten Sohn. Bisher sprach er mehr Japanisch, da sein Umfeld vorwiegend Japanisch war. Beim Spielen mit Oma wurde sein (Schweizer)Deutsch jedoch immer besser. Im Hinblick auf unseren Heimataufenthalt, ist uns da eine Sorge genommen worden. Er wird sich sicherlich problemlos mit den Kindern in der Schweiz verständigen können. Es ist schon verblüffend, wie Kinder so einfach eine Sprache aufschnappen.

 

Uns ist jedoch aufgefallen, dass er ab und zu die beiden Sprachen in einem Satz zusammen mischt. Dann kommt so etwas dabei raus:

Ich: "Gohsch du jetzt is Bett?" (Gehst du jetzt ins Bett?)

Er: "Nei, halbi nüni ni nattara." (Nein, wenn es halb 9 ist.)

oder:

"Sockä alegä shitai." (Ich möchte die Socken anziehen.)

oder:

"Herzli isch genki ni natta." (Mein Herzchen wurde wieder besser.)

 

Uns ist allerdings auch aufgefallen, dass wir genauso in gemischten Sätzen sprechen. Wir nehmen halt das Wort, das zuert kommt. Solange wir einander verstehen. Doch da sollten wir eben aufpassen und entweder ganz auf Japanisch oder ganz auf Deutsch zu sprechen.

 

Fr

24

Apr

2020

2 m Distanz zu Menschen. 0 m Distanz zu Jesus

"Social distancing" sind die Schlagwörter dieser Coronakrise. Abstand halten, keine Grossveranstaltungen, arbeiten von Zuhause, keine Schule, keine Kirche... momentmal, keine Kirche?

Das stimmt so nicht. Denn die christliche Gemeinde ist mehr als ein Gebäude und mehr als ein Treffen am Sonntagmorgen.

 

Viele Kirchen treffen sich nun online. Unsere Gemeinde feiert den Gottesdienst via Videokonferenz. Andere Pastoren laden ihre Predigten auf Youtube. In online Gebetszeiten ermutigen sich Gläubige.

Auch ohne direkten Kontakt verbindet uns der Glaube und führt uns zusammen. So gesehen ist nun jedes Handy und jeder Comuter mit Internetanschluss eine Kirche. Wir wissen uns durch den Glauben verbunden und trotzdem fühlt es sich nicht ganz richtig an, trotzdem fehlt etwas.

 

Wir halten nun schon seit Anfang März Abstand zu unseren Mitmenschen. Was heisst, dass wir bis auf den wöchentlichen Einkauf und sporadische Spaziergänge zu Hause bleiben. Zugegeben, wir haben uns auch mit einigen Freunden getroffen. Natürlich ist es anständig, in dieser schwierigen Zeit, Abstand zu wahren. Doch wir sind nicht zum Einsiedlertum geschaffen, wir sind gemeinschaftsbedürftige Geschöpfe. So hat Gott es vorgesehen.

Physische Gemeinschaft ist wichtig. Ich freue mich schon riesig darauf in die Kirche zu gehen und die Glaubensgeschwister wie frührer treffen zu können. Wenn wir etwas aus dieser Krise lernen können, dann dass die Gemeinschaft wichtig ist. Da dies zur Zeit gar nicht oder nur begrenzt möglich ist, wird  hoffentlich eine andere Verbundenheit verstärkt. Die Gemeinschaft mit Jesus, die Verbundenheit im Heiligen Geist.

 

Ich frage mich: "Was soll ich als Missionar nun tun?" Wenn ich keine Menschen ausserhalb der Familie treffen soll, wie soll unser Licht nach aussen strahlen? Unsere Aktivitäten sind momentan zum Stillstand gekommen. Ich kann zwar Predigten vorbereiten, Blogeinträge schreiben oder das Haus putzen : ), auch wenn diese Beschäftigungen gut sind, so geht es ums Tun, ums Machen. Dabei ist dies eine ideale Zeit, um das Sein zu üben, um die Gemeinschaft mit Jesus zu pflegen. 

Ich schreibe diese Zeilen bewusst zu mir selbst. Ich möchte mehr Gebetszeiten, indenen ich still vor Gott werden kann. Ich möchte in Gottes Wort eintauchen, einen Bibeltext einwirken lassen. Nicht um daraus Punkte für einen Input zu ziehen, sondern einfach um Jesus zu begegnen.

Zwischen Jesus und mir soll es keine Distanz geben.

 

Link zu social distancing (English): https://en.pandaid.jp/hygiene/social-distancing

Link zur Gemeinschaft mit Jesus: Gebet und Bibel

 

Sa

28

Mär

2020

Wie man Fehler korrigiert

Zumindest auf dem Papier werden Fehler schön durchgestrichen und mit dem persönlichen Stempel abgestempelt. Daneben schreibt man dann die Korrektur hin. So muss man öffentliche Dokumente nicht nochmals neuschreiben, sondern kann sie korrekt einreichen.

 

 

Ich habe dieses Bild von der Olympiade, mit dem korrigierten Datum, gesehen. Wie ihr bestimmt gehört oder gelesen habt, wurde die Tokio Olympiade 2020 wegen der COVID-19 Pandemie um ein Jahr auf 2021 verschoben. Diese Grafik brachte mich zum Lachen. Genau so musste ich selbst die Dokumente bei der Anmeldung von unserem 2. Sohn korrigieren.

 

 

Ich muss dabei an den Vers aus Sprüche 28,13 denken:

Wer seine Schuld verheimlicht, dem wird es nicht gelingen, wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen.

 

Wenn man ein Dokument in der Stadtverwaltung in Japan ausfüllt oder abgeben will, muss alles stimmen. Es ist schwer da etwas so halb oder verheimicht anzugeben. Schon gar nicht Fehler. Man muss zu seinen Fehlern stehen, sie mit dem eigenen Namen (Stempel) besiegeln. Im wahrsten Sinn des Wortes muss man 'Farbe bekennen". Rot um genau zu sein. Nun kann jeder die Fehler sehen. Auf dem Dokument, dass ich abgeben musste gab es 3 oder 4 solche rote Abdrücke. Das sieht zwar nicht schön aus und es kann auch beschämend sein, doch schlussendlich ist es korrigiert, angeommen und gültig. Man erfährt Barmherzigkeit : ).

 

 

 

Mi

26

Feb

2020

Coronavirus in Japan

Update vom 28. März 2020

 

Ein Monat ist vergangen und nun steckt sich die ganze Welt mit dem Coronavirus an.

Hier in Japan steigen die Fälle weiterhin an, vor allem Tokio ist betroffen. In Hokkaido sind es 171 bekannte Fälle. In diesen Tagen sind nur noch wenige neue Fälle zu bekunden. Was wohl an den frühen Massnahmen liegt, an die sich ein Grossteil der Bevölkerung gehalten hat.

 

  • Wir blieben auch bis auf den wöchentlichen Einkauf, Spaziergänge und die Zeit im Spital (Geburt von unseren 2.Jungen) :) zu Hause.
  • Der Gottesdienst von unserer Kirche fand über ein Videokonfernzprogramm auf dem Computer statt.
  • Alle anderen Aktivitäten blieben den ganzen Monat März gestrichen.
  • Und wir beachteten die üblichen Regeln: Hände waschen, Masken tragen, ...

In diesen einsamen Tagen, ohne viel Kontakt mit Freunden ausserhalb der Familie, beten wir öfter. Es fühlt sich an, als ob unsere Arbeit auf Eis gelegt ist. Was nicht heisst, dass es unser Glaube auch ist. Im Gegenteil, fühlen wir uns mehr mit Gottes Wort und dem Gespräch mit Gott verbunden.

Mit dem Familienzuwachs ist uns diese ruhigere Zeit mit der Familie zwar gerade recht und wir sind mit den beiden Kids beschäftgit, aber wir vermissen die Pokkakids, die Brettspielfreunde und unsere anderen Aktivitäten.

 

Aktuelle Informationen gibt es hier: https://asienspiegel.ch/2020/02/covid-19-in-japan

Update vom 29. Februar 2020

 

Wir haben Hausarrest. Tönt schlimmer als es ist.

 

Gestern Abend gab der Gouverneur von Hokkaido eine Kundgebung. In Hok­kai­do, wo es zur­zeit am meis­ten Fäl­le (aktuell 66) im Land gibt, hat der Gou­ver­neur einen 3-wöchi­gen Not­stand bis zum 19. März aus­ge­ru­fen. Auf­grund des­sen alle Bewohner in Hokkaido gebe­ten wurden, die­ses Wochen­en­de mög­lichst zuhau­se zu bleiben.

Landesweit wurden Schulen geschlossen und hier wurde dieser Notstand ausgesprochen. Die Leute sprechen von einer kritischen Phase und erhoffen sich durch diese eher drastischen Massnahmen die Situation in den Griff zu bekommen. Ich denke, wir brauchen uns nicht zu fürchten. Wir werden den gegebenen Vorsichtsmassnahmen folgen und fürs erste zu Hause bleiben. Es geht uns nach wie vor gut. Für uns ist der Glaube, die Gewissheit, dass Jesus Herr ist (auch Herr unserer Gesundheit) und wir bei ihm geborgen sind der grösste Trost.

 

Trotzdem hat es Auswirkungen auf unsere Mission:

Einen gemeinsamen Gottesdienst findet vorerst nicht statt. Unsere Arbeit im Pokkapoka Haus (Kindernachmittag, Tee-Stube sowie Brettspielabende) sagten wir ebenfalls ab.

 

Betet, dass

1. die Situation sich beruhigt und die Massnahmen das Ende von dieser Bedrohung einleiten.

2. Christen in dieser Zeit durch ihr Vertrauen auf Gott, liebevolle Worte und Frieden Hoffnungsträger sind. Besonders in diesen "dunkeln" Tage haben wir Licht, lassen wir es leuchten.

3. Menschen die Liebe von Jesus Christus erfahren können. 

4. Regierungschefs, Pastoren und andere Verantwortungsträger in Weisheit und Umsicht handeln und Entscheidungen treffen.

Heute am 26. Februar 2020 beträgt der Stand der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in Japan 862 Personen. Diese Zahl zählt auch alle Touristen und Erkrankten aus dem Cruiseschiff 'Diamond Princess' mit. 157 Personen ist eine etwas realistischere Zahl, die in den nächsten Tagen jedoch wohl noch etwas ansteigen wird. Hoffendlich nicht zu viel. Wie ihr auf der Karte (oben) entnehmen könnt sind besonders viele Fälle in Hokkaido im Norden Japans und natürlich im Grossraum Tokio zu vermerken. (https://www3.nhk.or.jp/nhkworld/en/news/20200226_02/)

 

Uns geht es gut. Wir sind natürlich besorgt, wie die meisten Menschen hier, aber wir vertrauen, dass Gott uns bewahrt. Ausserdem sehen wir, dass sich die japanischen Behörden Mühe geben, die Situation im Griff zu halten und die Ausbreitung des Virus zu unterbinden. Natürlich sind auch Fehler unterlaufen, auf diese möchte ich in diesem kurzen Update aber nicht eingehen.

  • In Hokkaido werden alle Primar- und Oberstufenschulen am Morgen für eine Woche geschlossen.
  • Kaori hat von einigen grossen Firmen gelesen, die ihre Arbeiter anwies, von zu Hause aus zu arbeiten.
  • Viele Sport- und Kulturevents wurden abgesagt oder verschoben.

Bitte betet mit uns, dass sich die Regierung und jeder einzelne bemüht, Menschen zu schützen. Betet um Weisheit für Pastoren, wie sie Gottvertrauen und Umsicht in dieser Situation demonstrieren können. Wir hoffen und beten, dass Gott heilend, rettend und liebend eingreift und dass Menschen seine Bewahrung erleben. 

 

Auch unsere Gemeinde hat diese Woche, die Englischklasse, das Kirchen-Café und andere Anlässe abgesagt. Ob der Gottesdienst auch ausfallen wird ist noch unklar.

Wir werden die Situation weiterhin betend beobachten. Unser Kinderprogramm "Pokkakids" oder den Tee/Kaffee-Treff "Pochakko" werden wir nächste Woche wohl auch streichen, um in dieser kritischen Phase das Ansteckungsrisiko zu verringern.

 

Ein Link mit aktuellen Updates: https://asienspiegel.ch/2020/02/covid-19-in-japan

Japans Massnahmen gegen Covid 19

 

 

Do

09

Jan

2020

Fisch, Fisch, Fisch

Ich habe noch nie so viele Fische gesehen und gegessen wie in Japan. Im Supermarkt ist das Angebot an Fischen und andern Köstlichkeiten aus dem Meer so gross wie das Angebot an Käse und Milchprodukten in der Schweiz. Japan ohne Fisch wäre unvorstellbar.

Natürlich als Inselstaat liegt es auf der Hand, das Fische zur Hauptnahrungsquelle der Japaner wurde. Umgeben von Wasser und dem was darin lebt, entwickelte die japanische Küche eine Vielzahl von Gerichten. Grillierter Fisch, Nori-Seegrass, Sushi, in Essig eingelegter Fisch, Sashimi (roher Fisch), Oktopus, Tintenfisch und Muscheln, alles findet seinen Platz auf den Tellern.

Neulich sah ich im Fernsehen, einen Bericht, der mir einen weiteren Aufschluss gab, warum Fisch dominiert. Seit den Jahr 675 mit dem Vormarsch von der buddhistischen Lehre, wurde das Verspeisen von Fleisch (Pferd, Hund, Affe, Huhn) verboten. In den folgenden Jahrhunderten wurden mehre Tiere auf die Essverbotsliste gesetzt. Ohne Fleisch auf der Speisekarte, war Fisch die einzige Proteinalternative. Man konnte mit dem Tode verurteilt werden, wenn man ein Tier schlachtete und dessen Fleisch ass. (Wild wie Reh und Wildschwein wurde von Japaner in den Bergen weiterhin gegessen.)

Als Japan sich dem Westen öffnete, wollte der Meji Kaiser ein Neujahrs Banquet für die Delegation aus Amerika und Europa veranstalten. An diesem Festmahl im Jahr 1872 sollen westliche Speisen mit Fleisch serviert werden. Deshalb wurde ein Dekret erlassen, welches das Fleischessverbot aufhob. Seither kreierten Japaner viele Neuinterpretationen westlicher Rezepte und eigene Fleischgerichte. 

Der Fisch bleibt aber eine wichtige Zutat der japanischen Küche.

Mi

04

Dez

2019

Bilingual aufwachsen (2)

Wir dürfen unserem 2 Jahre alten Sprössling zusehen wie er immer mehr lernt und spricht. Dabei ist uns aufgefallen, dass er den Hokkaido-Dialekt annimmt. Da ich so gut es geht versuche mit ihm auf Deutsch zu sprechen und Kaori bis auf einige kleine Ausnahmen den regionalen Dialekt nicht spricht, wunderten wir uns darüber, woher unser Sohn diese Ausdrucksweisen übernommen hat.

Zum Beispiel kürzt er Sätze mit dem hier oft gehörten "scho" ab, was soviel wie "oder?" bedeutet und sich vom regulären "deshou" herleitet. 「これするしょう。」(Ich mache so, oder?)

Ein anderes Beispiel ist der Fragezusatz "kai". Wir erwischen uns manchmal auch, wie sich dieser Ausdruck in unser Japanisch einschleicht. 「パピーこれ読むかい?」(Papi kannst du das vorlesen?)

Die Umgebung hat eben auch sprachlich einen sehr grossen Einfluss auf ein Kind, ja auf uns generell.

 

Hier noch eine kleine Auswahl vom Hokkaido-Dialekt.

Hokkaido

  • おだつ (odatsu)
  • 手袋を履く (tebukurowohaku)
  • おばんです(obandesu)
  • ごみを投げる (gomiwonageru)
  • なまら(namara)

 

reguläres Japanisch

  • ふさける (fusakeru)、調子に乗る (choushininoru)
  • 手袋をはめる (tebukurowohameru)
  • こんばんは (konbanha)
  • ごみを捨てる (gomiwosuteru)
  • とっても (tottemo)

Deutsche Übersetzung

  • sich übermütig benehmen
  • Handschuhe anziehen
  • Guten Abend
  • Abfall wegwerfen
  • sehr

So

13

Okt

2019

Eine besondere Kartoffel

Heute am 13. Oktober ist ‘Tag der Süsskartoffel’ oder «Satsuma imo» wie sie hier in Japan genannt wird. Diese Kartoffel ist in der kalten Jahreszeit sehr beliebt. An manchen Tagen hört man die Musik und den unverkennbaren Gesang des «Yaki imo»- Verkäufers: «Ishi yaki imo…» In seinem kleinen Truck fährt er durchs Quartier, der kühle Wind trägt die Melodie der Lautsprecher durch die Strassen. Auf dem Truck werden in einem Ofen die Süsskartoffeln auf heissen Steinen gebacken. Die ganze Szene hat etwas enorm Nostalgisches an sich. Der süssliche Duft, der in Zeitung gewickelten heiss dampfenden Kartoffel, ist genau das richtige für die Jahreszeit. Ein Genuss! Doch Vorsicht es ist heiss!

 

Auch in anderen Gerichten findet die Satsuma-imo ihre Verwendung und ist kaum aus Japans Küche wegzudenken. Doch wie kommt es, dass dieser besonderen Kartoffel den 13. Oktober gewidmet wurde?

 

«Imo» heisst auf Japanisch Kartoffel, der «Satsuma»-Teil bezieht sich auf die südliche Region von Kyushu, im Süden Japans, wo die Kartoffel angepflanzt. Das Gemüse kam ursprünglich wahrscheinlich aus Zentral- oder Südamerika. Es wurde vorwiegend in den südlichen Gebieten Japans angepflanzt, da das milde Wetter die Kartoffel gut gedeihen lies. Als jedoch in der Mitte des 18. Jahrhundert grosse Teile Japans von Reisernteausfällen heimgesucht wurde, kam es zur einer Hungersnot. Besonders in und um Edo (dem jetzigen Tokyo) gab es zu wenig Reis, um die Bevölkerung zu versorgen. Ein Lehrer (des Konfuzianismus und westlichen Lehren) namens Aoki Konyo versuchte die Satsuma-imo auch in der Umgebung von Edo anzupflanzen. Bisher wurde angenommen, dass sie im nördlich gelegenen Teil Japans nicht gedeihen würde. Glücklicherweise behielt Konyo-san recht und die Süsskartoffel half, künftige Hungersnöte abzuwenden. In der Gegend nördlich von Edo, dem jetzigen Saitama (wo übrigens Kaori herkommt) verbreitete sich diese Kartoffel schnell. So rettete die Satsuma-imo viele Leben.

 

 

Do

12

Sep

2019

Japanische Kalendertage haben Humor

Jeden Donnerstag ist im öffentlichen Bad mit heisser Quelle, einem sogenannten Onsen der Eintritt nur 400 Yen (ca. 4 Fr.). Donnerstag schreibst sich auf Japanische ‘木曜日’ das Onsen heisst ’木野温泉’. Habt ihrs gemerkt? Beide haben dasselbe Zeichen für Baum im Namen.

 

 

In Japan bemerke ich oft, dass diese Art von Wortspielen ihren Weg in den Alltag finden. So gibt es in einer Supermarktkette am 29. Tag im Monat eine Aktion aufs Fleisch, weil in Japanisch spricht man 2 «NI» und 9 «KYU» oder auch «KU» aus und Fleisch heisst eben «NIKU». Sozusagen der Tag des Fleisches.

 

 

Auch andere Kalendertage haben ihren inoffiziellen Untertitel. So ist der 10. Juli der Tag von «NATTO», der fermentierten Sojabohne, weil 7.10. (NANA. TO.) eben zu der beliebten, aber gewöhnungsbedürftigen Speise passt.

 

 

Der 22. November ist der Tag der Eheleute, weil, ihr könnt es euch denken, 11.22. steht in diesem Fall mit ein bisschen Wortspielfreiheiten für ‘gutes Ehepaar’: 1 («ichi» wird zu I) – 11 ist also «Ii» (was gut bedeutet) und 2 (kann auch als «FUTA» gelesen werden wird zu FU) – bzw. 22 also «Fufu» was Ehepaar heisst.

 

 

So gibt es unter anderem noch den Tag der Katze (2.22. – NIANIANIA), den Tag des grillierten Fleisches (8.29 – YAKINIKU) und viele mehr.

 

Mich bringen solche etwas absurden Wortspiele zum Schmunzeln. Japanisch ist zum Glück auch humorvoll.

 

Do

22

Aug

2019

Die christliche Jugend braucht sich

Ich durfte neulich im Sommer Camp eines Japanischen Gemeindeverbands mithelfen. Innerhalb der dreitägigen Freizeit wurden die Jugendlichen in 3 Altergruppen geteilt. (5. und 6. Klässler 小学生 / Oberstufe (junior highschool) 中学生/ und highschool 高校生) Insgesamt waren es ca. 100 Teilnehmer/innen. Ich durfte eine Gruppe von 5 Jungs im Alter von 15-16 Jahren begleiten.

Die drei Tage mit Lobpreis, biblischen Inputs, Austausch und Gebet waren im Nu vorbei und es hiess Abschiednehmen. Besonders den Ältesten Teilnehmer, für die es das letzte Mal war, liefen Tränen über die Wange.

Mir war schon früher klar, dass es in vielen japanischen Gemeinden an Jugendlichen fehlt. Die wenigen Kinder und Teenager in den Gemeinden sind oft einsam. Ich denke mir, dass für einige Kids ihre (kleine, traditionelle) Gemeinde ein langweiliger Ort ist. Kein Wunder ist so ein Camp mit gleichalterigen Glaubensfreunde ein besonderes Ereignis. Für alle aus meiner Gruppe war es nicht das erste Mal und sie kannten sich von vorjährigen Camps. Wenn jemand also als 5. Klässler bis zum Abschulss der Koukousei- Oberstufe an dieses Camp kommt, was dann 8 Jahre wären, bietet es gute Gelegenheiten gute Beziehungen mit gleichalterigen Freunden im Galuben zu knüpfen. Kein Wunder fliessen da auch Mal Tränen, wenn man nicht weiss, ob oder wann man sich wiedersieht.

 

Im Camp wurde es mir wieder neu bewusst, wie wichtig gleichalterige christliche Freundschaften für Jugendliche sind. Gut, dass es so ein Sommercamp gibt. Ich wurde auch erinnert wie gesegnet meine Jugend in meiner Gemeinde in der Schweiz war. Ich bin dankbar, dass ich mit gleichalterigen in die Jungschar, den biblischen Unterricht und die Jugendgruppe gehen durfte. Ich möchte den Leitern, die sich für diese Arbeit einsetzen danken. Ein grosses DANKESCHÖN geht auch an meine Jugendfreunde, die mich im Glauben begleitet haben.

 

Zum Schluss ein Apell: Bitte betet für die Jugend in den japanischen Gemeinden. Betet für Anlässe an denen sich junge Christen treffen, sich gegenseitig ermutigen und ihre Liebe zu Jesus Christus wachsen kann.

Mo

15

Jul

2019

Bilingual aufwachsen (1)

Mit zwei Sprachen aufzuwachsen bringt einige Herausforderungen und lustige Situationen mit sich. Mit unserem Sohn dürfen wir sowohl den Sprachwirrwarr erleben aber auch miteinander über die witzigen Sprachschöpfungen oder Missverständisse lachen. Einige Erlenisse wollen wir in dieser Rubrik 'Bilingual aufwachsen' mit euch teilen.

 

Heute morgen, nach einem regnerischen Vortag ging ich mit Timo (1 Jahr und 9 Monate) ums Haus. "Schau mal", sagte ich, "hier ist alles nass." worauf Timo so scharfsinnig er ist, kombinierte: "Nass (Nasu) - Aubergine!" Das Japanische Wort 'Nasu', das so klingt wie 'nass' bedeutet nämlich Aubergine.

So gibt es einige Worte die auf Deutsch gleich oder ähnlich tönen wie Worte im Japanischen, deren Bedeutung jedoch eine andere ist.

Schon seit einigen Monaten interessiert sich Timo, wie viele Jungs in seinem Alter, für Bagger. "Bagga, Bagga", ruft er wenn immer er eines dieser mit Schaufel ausgerüsteten Fahrzeuge sieht. In seinem Enthusiasmus möchte er auch unseren Nachbarn, Freunden oder Leuten aus der Kirche davon erzählen. "Bagga, Bagga" jedoch tönt das so ähnlich wie 'baka', was auf Japanisch 'dumm' bedeutet. So wurde es zu unserer Aufgabe, den verdutzten Japanern zu erklären, dass 'Bagga' eben auf Deutsch ein Bagger ( ショベルカー)ist. 

 

Mo

10

Jun

2019

Das stille Pfingstwunder

Gestern war Pfingsten, der Tag, andem wir uns Erinnern, wie die Jünger Jesu Christi den Heiligen Geist empfingen, dessen Kraft erlebten und die christliche Gemeinde ihren Anfang nahm. Nachzulesen in Apostelgeschichte Kapitel 2.

 

Normalerweise besuchen auch gehörlose Menschen den Gottesdienst in der Kirche in Obihiro. Für gewöhnlich gibt es Leute (zwei Damen), die für unsere tauben Geschwister den Gottesdienst in Gebärdensprache übersetzen.

Ausgerechnet am Pfingstsonntag blieb der Überstzerstuhl leer. Zumindest für kurze Zeit. 

Wir erinnern uns, dass an den ersten Pfingsten, der Heilige Geist die Freunde von Jesus befähigte in den unterschiedlichsten Sprachen ihrer Zuhörer zu sprechen (auch ohne Sprachstudium!). Damit jeder die gute Botschaft von Gottes Liebe, von der Errettung durch Jesus Christus hören konnte.

 

Der Gottesdienst in der Gemeinde in Obihiro begann und wir fragten uns, wo bleiben die Übersetzer.

Vor mir sass eine Studentin, die einige Privatlektionen in Gebärdensprache genommen hatte. Sie stand auf und setzte sich neben den Gehörlosen, um so gut sie konnte ihm beizustehen. Zu den ersten Liedern stand eine Frau auf, die die Bewegungen zu den Liedern gelernt und oft während anderen Sonntagen die Handbewegungen nachgemachte. Zum Glück war an jenem Pfingstmorgen auch ein Junge im Gottesdienst, dessen Mutter taub ist. Obwohl er praktisch nie in Zeichensprache mit seiner Mutter spricht, da sie sehr gut Lippen lesen kann, setzte er sich auf den Übersetzerstuhl und gab sich alle Mühe die Predigt weiterzugeben.

 

An diesem Morgen sah ich Liebe. Und ich sah, wie der Heilige Geist Menschen bewegt hat, sei es die Studentin, die eigentlich keinen Anlass hatte, um Zeichensprache zu lernen, die Mutter, die die Handbwegungen zum Lobpreis lernte oder der junge Mann, der mutig sein Bestes gab, um Gottes Wort in stillen Bewegungen weiterzugeben. 

 

Kein lautes, vielleicht auch kein grosses Wunder aber ein stilles, liebevolles Sprachenwunder, ganz im Sinne von Pfingsten, denkte ich.

 

 

Do

28

Mär

2019

Ryugetsu und ihr berühmter Baumkuchen

Nur wenige Minuten von unserem Haus entfernt befindet sich eine Fabrik des Süsswarenherstellers "Ryugetsu". Die wohl bekannteste Kreation nennt sich "Sanporoku", ein Baumkuchen im Birkendesign. Es gibt mittlerweilen verschiedene Sorten und Geschmacksrichtungen wie: Grüntee, Melone, Erdbeere, Schokolade, Honig und Zitrone, etc..

Jetzt im Frühling ist die Erdbeere gerade in.

Die Firma ist in der Region Tokachi zu Hause und wir dürfen deren Süsswaren des öfteren kosten.

Wer uns also besuchen kommt, kann sich auf einen Besuch bei Ryugetsu freuen. (Es gibt auch gratis Probierhäpchen :) )

Das Unternehmen besteht übrigens seit 1947.

 

Der Baumkuchen ist aber schon länger in Japan bekannt. 100 Jahre um genau zu sein.

Mir war dieser Kuchen unbekannt, bis ich nach Japan kam. Hier wissen die meisten Menschen, was ein "Baumkuchen" ist. Überrascht in einer so fremden Sprache so ein Wort zu hören und lesen, fragte ich mich: Wie kam dieser deutsche Kuchen nach Japan?

Als Kriegsgefangener kam der Deutsche Konditor Karl Juchheim, der zur Zeit des ersten Weltkriegs (1914) in China war nach Japan. Am 4. März 1919 erhiel­ten er und sei­ne Mit­ge­fan­ge­nen die Gele­gen­heit, Hand­werks­ar­bei­ten in Hiroshima vor­zu­stel­len. Juch­heim prä­sen­tier­te einen Baum­ku­chen. Den ersten in Japan! 1920 wurde Juchhiem entlassen und zusammen mit seiner Familie, die er aus Deutschland zu sich holen liess, eröffnete er einen Laden in Yokohama. Doch erst nach dem 2. Weltkreig und nachdem Juchheim verstorben war, etablierte sich die­ses deut­sche Gebäck zu einem japa­ni­schen Klas­si­ker.

Mi

06

Feb

2019

150 Jahre Hokkaido

Ich hab heute ein wenig über die Kälte geschprochen. Dabei denken wir oft, wie hart die Bedingungen für die Pioniere vor 150 Jahre es gehabt haben müssen. Oder erst die Ureinwohner, die "Ainu, die lange zuvor die Insel bewohnten und in den kalten Winter überlebten.

In diesem Artikel von asienspiegel.ch kannst du mehr über die letzten 150 Jahre (byw. 151 Jahre ; )) lesen.

 

https://asienspiegel.ch/2018/08/jahre-hokkaido

Mi

06

Feb

2019

Wintergruss aus Otofuke

Es ist ein halbes Jahr her, seit meinem letzten Eintrag. Dies tut mir sehr leid, mit einem aktiven Kleinkind und sonst allerlei zu tun, kam ich irgendwie nie dazu. Vielleicht kennt ihr das, wenn einem die Zeit wie Sand durch die Finger rieselt und man nicht weiss, wo sie geblieben ist.

 

 

Wir erleben unseren ersten Winter in der Tokachi-Region mitten in Hokkaido. Wenn ich aus dem Fenster blicke, sehe ich wie leise und fein Schneeflocken vom Himmel fallen. Es schneit allerdings um einiges weniger als in Sapporo. Dafür ist es hier sehr kalt. Temperaturen unter null sind üblich. Die Rekord-Tiefsttemperatur liegt soviel ich weiss bei -38,2 °C. So kalt wurde es zum Glück dieses Jahr nie.

Hier ein Erlebnis, um zu veranschaulichen wie kalt es werden kann. Als wir über Neujahr für ein paar Tage verreisten, mussten wir zuvor das Wasser in unserem Haus abschalten, damit das Wasser in den Rohren nicht gefriert und die Leitungen beschädigt. Anscheinend kann dieser Fall eintreten, wenn ein Haus länger leer steht bzw. nicht beheizt wird und das Wasser stillsteht. Ein Tipp von unserem Vermieter war es auch etwas Windschutzscheibenwasser (Frostschutz) in den Spülkasten der Toilette zu geben, für den Fall der Fälle (-30+°C). An so was musste ich in der Schweiz noch nie denken : ).

 

 

 

Die besten Bedingungen zum Schlittschuhlaufen. Dieser Sport wir hier auch fleissig betrieben und es wundert keinen, dass viele Eisschnellläufer/innen die für Japan an die Olympiade gehen aus dieser Gegend stammen. Schon in der Sportklasse in der Schule lernen die Kinder, sich auf dem Eis fortzubewegen. An den Schulen, denen wir vorbeikommen wird auf dem Schulhof ein Eisring angelegt, auf dem der Sport Unterricht stattfindet. Ich erinnere mich, dass es in meiner Primarschule auch einmal eine Eisfläche auf dem Pausenplatz gab, da sich aber mehr Kinder den Kopf stiessen oder mit Nasenbluten zurück zur Klasse kamen, wurde das Eis bald wieder entfernt : ). Hier gehört es zum winterlichen Schulalltag.

 

 

Neulich besuchten wir mit Freunden ein Winterfest ganz in der Nähe, genannt Sairinka (彩凛華). Dieses Winterlichterfest gefiel uns sehr gut, weil es irgendwie sehr schlicht daherkommt und doch Charm hat. Die Hauptattraktion sind die Lichterkegel (Bild) und deren Musik-Lichtshow, die sich zu sehen lohnt. Daneben gibt es zum Beispiel noch das Verpflegungszelt, das ein Treibhaus, wie es hier in der Landwirtschaft oft zu sehen, ist. Auch andere Bauten wurden mit Material aus der Landwirtschaft gebaut. Dann kommen noch der eine oder andere Englisch Fehler beim Beschriften von Schildern hinzu. (Englisch-Schreibfehler sind übrigens in ländlicheren Orten Japans noch häufig anzutreffen. Sehr amüsant!)

 

All dies macht dieses kleine ländliche Fest eben so charmant und schafft es trotz der Käte mein Herz zu erwärmen.

 

 

 

 

Sa

08

Sep

2018

40 Stunden ohne Strom

Am 6. September um 3 Uhr morgens bebte es in Hokkaido. Das Epizentrum war etwa 150 Kilometer von unserem Wohnort Otofuke entfernt. Das bisher stärkste Erdbeben in Hokkaido mit 6.7 Magnitude. Bei uns hatte es noch etwa eine Stärke von 4, was uns doch eine Weile gut durchgeschüttelt hat. Zum Glück ist nichts vom Platz gefallen und auch sonst gab es in unserer Gegend kaum Schäden zu vermelden. Was aber passierte, im Elektrizitätswerk (in der Nähe vom Epizentrum) brach ein Feuer aus, was zu meinem Erstaunen ganz Hokkaido (2 Mal so gross wie die Schweiz) lahmlegte. Dunkel, kein Strom für etwa 3 Millionen Haushalte!  Dafür einen Blick zum wunderschönen klaren Sternenhimmel. Dieser Anblick gab mir gleich wieder Hoffnung: «Gott steht über allem».

 

Am nächsten Morgen wurde mir nach und nach klar wie abhängig wir vom Strom sind. Sollte ich noch das Auto volltanken… momentmal, die Zapfsäulen funktionieren nicht. Soll ich noch Geld abheben… auch die Geldautomaten brauchen Strom. Dann sollte ich noch einige Vorräte kaufen… auch der Supermarkt ist auf den Strom angewiesen. Die meisten Geschäfte blieben geschlossen, Supermärkte und ‘convenience stores’ waren nur kurz geöffnet, damit sich die vorsorgenden und disziplinieren Japaner mit dem Nötigsten eindecken konnten. (Schon früh am Morgen bildete sich eine Menschen-Schlange vor dem Einkaufsladen.) Auch die Ampeln zeigten nur schwarz, weshalb geraten wurde, vorsichtig zu fahren oder besser noch, das Auto zu Hause zu lassen.

 

Lange wusste niemand so genau, wie lange diese Situation anhält. Es hiess, es kann bis zu einer Woche gehen. Gott sei Dank, waren es nur 40 Stunden. Obwohl es immer noch Orte oder Häuser ohne Elektrizität gibt, hat ein Grossteil wieder Licht.

 

Ja, Gott sei Dank! Ich dachte mir, es ist schon merkwürdig, wie sehr wir doch auf den Strom angewiesen sind. Man merkt es erst wenn es fehlt. Doch sind wir nicht viel mehr auf Gott angewiesen? Wie oft vergessen wir dies im Alltag. Ohne Gott, ohne Jesus wäre mein Leben dunkel, ich wäre auf mich allein gestellt und würde verzweifelnd versagen. Dieser Stromausfall hat mir geholfen meine Perspektive, mein Vertrauen auf Gott zu richten und meine Kraft, mein Licht und die Energie von IHM, der nicht schläft und keinen Ausfall hat, zu beziehen.

 

Noch viel wichtiger als Strom ist und bleibt unser liebender und fürsorgender und über alles mächtiger Gott.

 

 

  •  Betet weiterhin für Menschen im und ums Epizentrum, deren Häuser beschädigt wurden oder die Familienangehörige oder Freunde vermissen oder zu betrauern haben.
  • Ausserdem ist die Gefahr eines heftigen Nachbebens nicht gebannt. Bitte betet für Bewahrung, dass nichts Schlimmeres passiert.  

 

Sa

25

Aug

2018

Morgens um 6:30 Uhr in Japan

gibts Morgensport. Ganz recht, jeden Morgen gibt es in Japan "Radio-Taiso". Um 6:30 Uhr strahlt der nationale Radio-Sender (NHK) eine Anleitung für kurze einfache Bewegungsübungen aus. Während den Schulferien organisierte die Nachbarschaftsgemeinschaft im kleinen Park hinter unserem Haus ein öffentliches Nachbarschaftsturnen. Es versammelten sich jung und alt, auch ich habe einige Male teilgenommen.

Mich erstaunte, dass so viele Kinder "freiwillig" in den Ferien zum Morgenturnen erscheinen. Doch bald wurde mir klar wieso, neben Bonbons gibt es auch einen Stempel fürs Erscheinen. Wenn eine gewisse Anzahl abgestempelt wurde gibt ein Milchshake oder so von McDonalds gesponsored. Kinder sind eben Kinder :). Aber auch Erwachsene kreisten ihre Arme, hüpften und dehnten sich zur alten Melodie und den rythmischen Anweisungen aus dem Radio.

 

Mich faszinerte diese Tradition vom Morgensport, weshalb ich mich online etwas darüber erkundigte.

Die Idee von Radio-Fitness kommt aus Amerika, in den 1920er wurde eine 15 Minutige Radioshow, von der "Metropolitan Life Insurance Co." gesposert, ausgestrahlt. Japanische Deligierte der Versicherungsabteilung der Post brachten nach einem Bescuh in den USA einige Übungsbeispiele mit nach Japan, wo dann 1928 zum Gedenken an die Einsetzung von Kaiser Hirohito das erste "Radio Taiso" ausgestrahlt wurde. Die Übungen wurden auch zur Stärkung der Gesundheit von Soldaten genutzt und verbreiteten sich so in den 30er und 40er Jahren nach Taiwan und China. Nach der Kapitulation Japans 1945 wurde die Übertragung solcher Übungen verboten, da sie zu militäristisch waren.

1951 wurde das "Radio Taiso" mit überarbeiteten Übungen unterstützt vom Gesundheitsamt, dem Amt für Erziehung und anderen Verbänden wiedereingeführt.

 

Falls ihr es auch ausprobieren wollt, poste ich hier ein Anleitungsvideo:

Mo

25

Jun

2018

Unser Gemüsegarten

Es ist schon eine Weile her, dass ich hier einen Blogeintrag geschrieben habe. Dafür entschuldige ich mich.

Inzwischen sind wir in die Tokachi-Region gezogen. Auf dieser weiten Fläche gibt es viele Gemüsefelder, vor allem Zuckerrüben, Kartoffeln und Bohnen (Azuki, Edamame).

In unserem kleinen Garten haben wir auch einige Tomaten, Aubergine und Paprika (Pima) angepflanzt. Dabei haben wir unsere Nachbaren kennengelernt. Ende April beteiteten wir ein kleines Beet vor. Die Erde in unserem Garten ist nicht besonders gut, wie sich an den mikrigen Pflänzchen zeigt, die bisher gewachsen sind. Unser Nachbar (Ü70) fragte mich oft, ob ich dies zum ersten Mal mache :). Ich glaube, ich hab mich nicht besonders gut angestellt beim Graben und Steine entfernen. Er meinte auch ich gebe mir Mühe :). Auf jeden Fall hat er mir einige Tipps gegeben.

Als wir dann Mitte Mai die jungen Plfänzchen in ihr neues Zuhause setzten, sagten er und seine Frau, dass es noch viel zu früh sei. "Hier kann es nochmals kalt werden." Darum sollten wir einen Plastik über bzw. um die Planzen machen, damit sie vom Wind und der Kälte geschützt sind. Natürlich hatten wir kein Plasik. Wir mussten einen ziehmich ahnungslosen ersten Eindruck hinterlassen haben. Den Plasik und einige Stangen haben wir von ihnen bekommen. Auch diese Episode war wieder eine gute Gelegenheit ein bischen zu Plaudern.

Nun ist schon Juni und wir sind seit zwei Monaten hier. Von Zeit zu Zeit kommt die Nachbarin vorbei und bringt uns Erdbeeren oder anderes Gemüse aus ihrem Garten. Zum Dank hat ihr Kaori auch schon einen selbst gebackenen Zopf geschenkt.  

Ich lernte nicht nur etwas über Gartenarbeit, sondern dass sich solche nachbarschaftlichen Kontakte leichter ergeben wenn wir Hilfe empfangen, als wenn wir es selber schaffen wollen. Eine demütige Haltung, welche die Hilfe von anderen annimmt, ist ebenso wichtig um Kontakte zu knüpfen wie Hilfe anzubieten. Ich vermute, das die Situation/Position als jemand der Hilfe benötigt, uns hier eine Tür eröffnete, die sonst (zumindest eine für eine längere Zeit) verschlossen geblieben wäre.

Ich dachte, als Missionar soll ich den Leuten, die wir mit Gottes guter Botschaft erreichen wollen, helfen. Ich sollte doch der jenige sein, der mit Hilfbereitschaft und Liebe auf sie zugeht. Doch wie es sich zeigt, ist die Position des Hilfsbedürftigten, der sich nicht so gut auskennt (in der japanischen Kultur, im Gemüsepflanzen oder in der Gegend), genau so eine Chance um Kontakte zu knüpfen und so Gottes Liebe und Worte weiterzugeben.

 

Ich hoffe und bete, dass wir noch weitere solche Begegnungen haben, um demütig zu lernen und Hilfe zu empfangen. Ich bete aber auch, dass wir etwas (Hilfe, ein Lächeln, Gottes Geschenk,...) geben können.

Bitte betet für unsere Nachbaren und dass wir irgenwann auch Gemüse aus unserem Garten ihnen bringen können ;).

Mo

12

Mär

2018

Statistik

Informationen sind ein wichtiger Teil unseres Lebens. Aufgrund von Infos treffen wir unsere Entscheidungen, Infos beeinflussen uns, bilden uns und können uns verblüffen. Doch Informationen können uns auch in die Irre leiten, Vorurteile fördern oder langweilen uns zu Tode.

Wichtig ist also die Infornationen zu filtern und zu erkennen welche Infos nützlich und welche Infos unnütz sind.

Auf dieser Seite: gibt es noch weitere informative Grafiken zu Japan.

Einige möchte ich euch hier vorstellen. Sie sollen euch informieren, yum Lachen bringen oder zum Gebet ermutigen.

 

Japan hat ein Pastoren Problem.

Wie euch diese Grafik zeigt, sind 89% der Pastoren über 50 Jahre alt.

Es braucht dringend junge Männer und Frauen, die bereit sind die Gemeinden in Japan zu leiten.

Gerade am vergangenen Samstag durften wir bei der Abschlussfeier vom HBI (Hokkaido Bible Institut) dabei sein. Fünf neue Pastoren, Evangelisten oder Gemeindemitarbeiter wurden in ihren dringend benötigten Dienst entlassen.

Beten wir doch, dass in den kommenden Jahren noch weitere folgen werden.

Japan hat mehr Getränkeautomaten pro Person als jedes andere Land.

Es gibt etwa 1 Automaten pro 23 Leute.

Diese nehmen im Jahr etwa 57 Billionen Schrweizer Franken ein.

 

Es ist wahr, fast an jeder Strassenecke steht so einen praktische Maschine, die dich mit einem kalten oder im Winter auch mit einem warmen Getränk versorgen kann.

 

Wie schön wäre doch das Bild wenn es so viele Christen oder Kirchen in diesem Land geben würde. Die Menschen mit dem "lebendigen Wasser" von Christus versorgen würden. 

 

Do

25

Jan

2018

Betet für Japan

Liebe Freunde

Ich habe einige interesante Homepages für euch. Die Informationen sind auf Englisch.

Zum einen gibt es neues Gebetsmaterial für Japan.

 

Und ein Video von der Gemeinde in Obihiro mit der wir ab April arbeiten werden.

 

Japan 555 B&W prayer points.pdf
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Japan 555 colour prayer points.pdf
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Di

26

Dez

2017

Helden des Winters

Der Winter in Sapporo ist lang und es fällt viel Schnee. Da will man am liebsten drinnen in der Wärme bleiben. Doch einige tapfere Männer und Frauen auf roten Motorroller wagen sich bei Wind und Wetter, bei Eis und Kälte auf die Strassen. Die Rede ist von den Postboten.

Natürlich ist es ihre Arbeit, die Post auch im Winter zu verteilen. Bei den Schnee bedeckten Stassenverhältnissen ist das allerdings leichter gesagt als getan.

So sind die Strassen teils eisglatt, hohe Schneemauern links und rechts am Strassenrand versprerren die Sicht beim Abbiegen in die Kreuzung, festgefahrener Schnee bildet eine eisige Holperpiste und wenn der Schnee taut, bleibt eine wässerige Schneemasse.

Ich respektiere diese Postboten, dass sie bei diesen rutschigen Strassenverhältnissen, rauen Wetterbedingungen und 吹雪 (Schneegestöber) treu mit ihren Zweiräder ihren Dienst tun.

Vielen Dank!

 

Die verschiedenen Strassenverhältnisse und Wetterbedingungen in der Übersicht:

  • 吹雪 Schneegestöber, sagt man wenn es stark windet und zugleich schneit. Teils sieht man nur noch weiss.
  • Glatteis!
  • Hart gefahrener Schnee/Eis. Besonders auf Nebenstrassen bildet sich einige Centimeter dicke Schicht.
  • Holperpiste. Wenn es wärmer wird bilden sich richtige Graben und Löcher (bei den Schachtdeckel).
  • kleine Eis-Buckel. Man nennt es anscheinend auch "Abacus road" weil die eisigen Erhebungen den Perlen eines Abakus gleichen. Eine holperige Angelegenheit. 
  • körniger/weicher Schnee. Wenn der Schnee taut und diese weiche rutchige Masse bildet, die von Fussgänger- und Fahrzeugspuren durchzogen wird. Mühsam wird es dann, wenn diese Spuren wieder gefrieren.

 

Mo

18

Dez

2017

Weihnachtsgeschenk

Kennt ihr das schöne Gefühl, wenn man jemandem ein Geschenk macht und selber so voll Freude ist, dass man es kaum erwarten kann, bis die beschenkte Person es aufmacht. So ähnlich ging es mir, als ich schon im November das Weihnachtsgeschenk für meine Familie in der Schweiz abschickte. Ich freute mich ihnen einige Geschenke aus Japan zu schicken und bin gespannt was sie wohl sagen werden, wenn sie es an Heilig Abend bekommen.

Doch obwohl ich das Packet früh abschickte, war es nach 2-3 Wochen immer noch nicht in der Schweiz angekommen. Ich begann mir Sorgen zu machen: "Ist es unterwegs verloren gegangen?" oder "Ist es beim Transport beschädigt worden?"

Auf der Packetverfolgungsseite der Post stand, dass es Japan am 8. November verlassen hat. Meine Frau beruhigte mich und so warteten wir noch eine Woche. Aber immer noch keine Spur vom Packet. Schon ein Monat war vergangen und Weihnachten rückte immer näher. Meine Vorfreude verwandelte ich in Enttäuschung, dann Verzeiflung und zunehmend in Ärger. "Warum passiert das ausgerecht mir, es gehen doch heutzutage keine Packete mehr verloren.", "Hätten wir doch lieber den schnelleren Lieferdienst gewählt und etwas mehr bezahlt, dann wäre es sicher angekommen." oder "Vielleicht hat es jemand unachtsam fallen gelassen?", solche Gedanken gingen mir durch den Kopf.

Im Gebet wendete ich mich an Gott: "Herr, dir ist doch alles möglich, bitte bring doch unser Packet heil zu meinen Eltern. Amen" Doch irgendwie konnte ich selber nicht daran glauben, dass es nach mehr als einem Monat noch ganz ankommt. "Schade" dachte ich, "Ich wollte doch nur meiner Familie eine Freude machen." "Soll ich nochmals ein Packet schicken?" "Wie viel Geld sollen wir nochmals ausgeben?"

 

"Wenn es doch noch ankommen soll, so wäre es mein Weihnachtswunder.", hoffte ich betend.  

Am 7.Dezember fragten wir auf der Post nach, vielleicht wissen sie was passiert ist. Da kam die Nachricht... es sei gestern in der Schweiz angekommen. Ein paar Tage später ist es dann auch tatsächlich bei meinen Eltern abgeliefert worden.

Ich musste mich, beschämt bei Gott entschuldigen. Diese kleine Episode zeigte mir, dass selbst ein Gebet für ein einfaches Packet, eine kleine Weihnachtsfreude bei Gott nicht verloren geht.

Ich musste an den Vers aus Jakobus 1,6 denken: Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die vom Wind getrieben und hin- und hergeworfen wird.

 

Ich soll nicht zweifeln, sondern im Vertrauen auf Gott beten. Das gilt nicht nur für Packete, die nicht anzukommen scheinen, sondern ebenso grosse Bitten, wie die, dass Jesus Christus bei Kaoris Familie ankommen wird und sie ihn als Retter kennenlernen können.

 

Auf jedenfall, wünsche ich euch allen eine gesegnete Weihnachten. Ich freue mich schon bis meine Familie ihre Geschenke erhalten : ).

Mi

29

Nov

2017

Tsukemono

Ich bin im Testlauf von einem Sprachpraktikum, indem wir Schüler einen tieferen Einblick in die Praxis vom Dienst in Japan bekommen und unser bisher gelerntes Japanisch anwenden können.  

Es nennt sich "Practical Culture and Language Time", kurz PCLT oder PICKLED (Deutsch: eingelgt).

Eingelegts ist länger haltbar, so passt der Name doch sehr gut, da wir als Missionare in der Kultur und Sprache eingelgt sein wollen, um der Mission länger erhalten zu bleiben und einen fruchtbaren Dienst zu tun.

In der Klasse sind die Worte für das jeweilige Kapitel schön zusammengefasst, die Lehrer verstehen mein Japanisch und helfen, wenn ich nicht weiter weiss. In einem Bibelstudium mit Studenten oder Kirchenmitglieder gibt es jedoch keine Wörterliste und oft ist das Sprechtempo und die Aussprache der verschiedenen Leute der Gruppe angepasst. Da alles zu verstehen ist eine Herausforderung. Ich merke wie schwierig es ist, meine Gedanken und meine Meinung zu erklären. Es ist fruststierend, wenn man Schriftzeichen vergisst, oder Mühe hat der Diskussion zu folgen und sich zu verständigen. Aber es ist auch eine gute Erfahrung, denn ich bin mitten im Geschehen, in der Praxis, eingelegt in Sprache und Kultur. Ich verstehe zwar noch nicht alles, aber immer hin schon einiges. Es motiviert mich im neuen Jahr weiter und fleissig Japanisch zu lernen und es anzuwenden.

Ich liebe Tsukemono (漬物 Eingelegtes). In Japan ist die Vielfalt von eingelgtem Gemüse so reich wie die Käsesorten in der Schweiz. Und ähnlich wie beim Käse gibt es auch regionale Spezialitäten.

Tsukemono gehört zu einem japanischen Gericht. Nebem Reis und Miso-Suppe findet man in fast jedem Menu auch einige Tsukemono auf einem kleinem Teller.

Diese alte Tradition war dazu gedacht, Gemüse länger haltbar zu machen. In der Zeit bevor Kühlschrank und Gefrierfach, legten die Japaner das Gemüse oder die Früchte ein. Trocknen, vermentieren, salzen, süssen, in Essig, Resiwein oder Sojasauce über eine längere Zeit einlegen... so entwickelten sich unterschiedliche Einlegeverfahren und einzigartige Geschmäcker.

Shiozuke (塩漬け) wird mit Salz eingelegt
Suzuke (酢漬け) wird in Essig eingelgt

Amasuzuke (甘酢漬け) wird in Zucker und Essig eingelegt

Misozuke (味噌漬け) wird mit Sojabohnenpaste eingelegt

Shoyuzuke (醤油漬け) wird in Sojasauce eingelegt

Kasuzuke (粕漬け) wird in Reiswein (bzw. im Brei, der bei der Sakeproduktion übrigbleibt) eingelegt

Koji (塩麹) wird mit Reis eingelegt

Nukazuke (糠漬け) wird mit Reisschale eingelegt

Karashizuke (からし漬け) wird mit schafem Senf eingelegt

Satozuke (砂糖漬け) wird mit Zucker zubereitet

Umeboshi sind Japanische Pflaumen (mit Aprikosen verwandt), die gesalzen und getrocknet werden. Sie sind sehr sauer und haben einen salzigen Geschmack. Wir mögen Umeboshi in Reisbällchen (Onigiri).

Gari kennen die meisten Sushiliebhaber. Dünn geschnittener Ingwer wird gesüsst und eingelegt. Gari ist süsslich und etwas sauer und hat eine gute Ingwerschärfe. Somit ist es das richtige Tsukemono, dass man zwischen ein paar Sushi Happen isst.

Natürlicherweise eine leicht gelbliche Farbe, doch manchmal wird es etwas pink eingefärbt.

Kyuri asazuke sind einfach zubereitete Shiozuke. Die Gurken werden mit Salz eingelegt. An Festivals im Sommer, kann man auch ganze Gurken (Gurken sind kleiner als in der Schweiz) am Spies kaufen. Sehr erfrischend!

Takuan wird aus japanischen Rettich (Daikon) gemacht. Der Rettich wird an der Sonne getrocknet, und mit einem Mix aus Salz und Reiskleie sowie je nach Rezept noch andere Zutaten eingelegt. Der knackige Takuan essen wir oft einfach so geschnitten als Beilage mit Reis.

Dies sind einige unserer lieblings Tsukemono. Wer Lust auf mehr bekommen hat kann auf dieser Seite noch mehr finden: https://www.japan-guide.com/e/e2349.html

Wem die Bilder nicht genug sind und lieber auf den richtigen Genuss kommen will, ist herzlich willkommen :).

 

Do

26

Okt

2017

200 by 2020

OMF Japan und wir beten für mehr Arbeiter. Um genau zu sein, 150 Vollzeitmissionare und 50 Kurzzeitmissionare bis 2020.

Eine gute Freundin, die als Kurzzeiterin hier in Sapporo ist, hat uns interviewt und dieses Video gemacht. Leider ist es nur auf Englisch anzusehen.

 

Zurzeit sind etwa 120 Missionare mit OMF in Japan tätig. In der kurzen Zeit, die wir nun in Japan leben haben wir gesehen, dass es genug Arbeit gibt, viele Kirchen sind klein. Viele Menschen wissen nicht, wer Jesus Christus ist und dass er sie liebt. Viele Menschen suchen nach Sinn, nach Frieden und Hoffnung. Sie wissen nicht was sie mit ihrem Leben tun sollen, sind unzufrieden fühlen oder sich vom Druck der Gesellschaft und der Arbeit zerdrückt.

Wir sahen aber auch wie unsere Missionskollegen ihre Fähigkeiten einsetzen, sie lehren, zeigen Gastfreundschaft, halten Sprachkursen, Kochklassen, tanzen, surfen, sind kreativ (machen Videos), beten und  begleiten Menschen, um das Evangelium zu verkünden und zu zeigen. Die Bibel sagt in Lukas 10,2 : Er (Jesus) sagte zu ihnen: "Die Ernte ist groß, doch es sind nur wenig Arbeiter da. Bittet deshalb den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter auf sein Erntefeld schickt."

Ich möchte dich herausfordern und ermutigen, frag den Herrn der Ernte, wo er für dich Arbeit hat. Ich glaube, es gibt eine passende Aufgabe für dich. Vielleicht ist sie ja in Japan?! Wir würden uns freuen.

 

visit OMF Japan on facebook: www.facebook.com/OMFJapan/

the OMF Japan Blog: https://omf.org/asia/japan/blog/

OMF Japan on Instagram: www.instagram.com/omf_japan/

the OMF Japan homepage: https://omf.org/asia/japan/

Mi

27

Sep

2017

Price or size

Im September reichten wir unser Budget für 2018 ein. Anhand von diesem Budget werden unsere Spenden in die verschiedenen Sektoren wie Lebenskosten (Lohn), Altersvorsorge, Gesundheit, Miete, Auto, Schulung etc. aufgeteilt. Es war nicht ganz einfach, da wir im neuen Jahr einen Umzug vor uns haben und sehr bald ein neues Familienmitglied erwarten. Mit der Hilfe vom OMF Finanzmanager (der uns Missionaren bei Finanzfragen zur Seite steht) konnte ich eine gute Prognose abgeben. Es ist spannend diese Zahlen im Vertrauen zu setzen, dass Gott unsere Bedürfnisse kennt und uns versorgen wird. In diesem Zusammenhang danken wir für alle Unterstützer, die dazu beitragen, dass wir hier in Japan arbeiten und leben können. 

 

Zum Thema Geld und was man dafür bekommt, habe ich euch heute ein interessantes Beispiel: Letztes Jahr kauften wir den Orangensaft (siehe Bild) mit 1000ml Inhalt. Doch im Verlauf von diesem Jahr änderte die Inhaltsangabe auf 900ml. Ich hab es zuerst gar nicht bemerkt, da die Packung gleich gross blieb. Auch der Preis blieb gleich.

Ich wunderte mich, warum man nicht einfach den Preis erhöht anstatt den Inhalt zu verkleinern. Ich bin mich gewohnt, dass Lebensmittel in "runden" Inhaltsangaben 1 Liter oder 1 Kilo, 500ml oder 100g festgelegt sind. Aber was soll man machen, ich möchte ja weiterhin jeden Morgen mein Galss O-Saft trinken.

Neulich im Supermarkt habe ich eine weitere Beobachtung gemacht. Oft finde ich Produkte mit einer (für mich) komischen Inhaltsangabe. Z.B. ein Pack Schokoladenmandeln ist 86g, oder Getränkefläschen mit 500ml, 420ml, 525ml, wie ihr auf dem Bild seht. Ich habe mich gefragt warum das wohl so ist. Nun, alle Getränkeflaschen konnten wir zum Preis von 90 Yen pro Getränk kaufen.

Ich habe mit anderen Leuten darüber gesprochen und es ist auch ihnen aufgefallen, dass selten die Preise angepasst werden, dafür aber das Produkt kleiner wird oder weniger Inhalt hat. Anscheinend gilt hier die Marketingstrategie: "Weniger ist besser ist als teurer".

 

"Gebt, und es wird euch gegeben werden. Ein volles Mass wird man euch in den Schoss schütten, ein reichliches Mass, bis an den Rand gefüllt und überfliessend. Denn das Mass, das ihr verwendet, wird auch bei euch verwendet werden." Lukas 6,38 (NGÜ)

 

Wir wollen jedoch mit dem was Gott uns gibt, das volle Mass erreichen. Nähmlich, dass die ganze Gemeinde Gottes Gnade erlebt. Ohne Preis - und Inhaltsmanipulation.

 

Mit dem Gruss aus Titus 2: Euch allen, die Gott zum Glauben gerufen hat, wünsche ich, dass ihr seine Barmherzigkeit, seinen Frieden und seine Liebe in immer reicherem Mass erfahrt.

Di

29

Aug

2017

Alarm: Nordkorea

Heute Morgen um ca. 6 Uhr wurden wir von einem Alarm auf unserem Mobiltelefon geweckt. Die Meldung warnte uns vor einer Nordkoreanischen Rakete, die über Japan flog. Wenige Minuten später kam die Meldung, dass die Rakete 1180 Kilometer von der japanischen Küste entfernt ins den Pazifik gefallen ist.

 

Ein seltsames Gefühl machte sich breit, als ich mir das ganze etwas genauer überlegte. Was soll diese heftige Provokation bewirken? Nordkorea ist uns bleibt eine Bedrohung auch für Japan. Heute wurde es auf ernstzunehmende Weise spürbar.

Wir bitten euch, betet für Bewahrung und für diese Situation in und um Nordkorea.

Gebetsanliegen für Nordkorea

 

Jesus warnt uns in Matthäus 24,6: Ihr werdet von Kriegen hören; ihr werdet hören, dass Kriegsgefahr droht. Lasst euch dadurch nicht erschrecken. Es muss so kommen, aber das Ende ist es noch nicht. ...(12-14) Und weil die Gesetzlosigkeit überhand nehmen wird, wird bei den meisten die Liebe erkalten. Wer aber bis ans Ende standhaft bleibt, wird gerettet. Die Botschaft vom Reich ´Gottes` wird in der ganzen Welt verkündet werden, damit alle Völker sie hören. Dann erst kommt das Ende. (NGÜ)

 

Was bleibt uns da noch mehr als zu beten, dass Gott die bösen Pläne zunichte macht, weiterhin die Botschaft von Gottes Rettung zu verkünden und vertrauensvoll auf Jesus zu warten.

Di

01

Aug

2017

Seht euch die Lilien an...

Matthäus 5,28-30 (NGÜ)

Und warum macht ihr euch Sorgen um eure Kleidung? Seht euch die Lilien auf dem Feld an und lernt von ihnen! Sie wachsen, ohne sich abzumühen und ohne zu spinnen ´und zu weben`. Und doch sage ich euch: Sogar Salomo in all seiner Pracht war nicht so schön gekleidet wie eine von ihnen. Wenn Gott die Feldblumen, die heute blühen und morgen ins Feuer geworfen werden, so herrlich kleidet, wird er sich dann nicht erst recht um euch kümmern, ihr Kleingläubigen?

 

Es ist schon erstaundlich was solche Blumen einem über Gott sagen können. Wunderschön sind sie und dazu lehren sie uns, dass wir uns keine Sorgen machen müssen, weil unser gütiger Gott uns gibt was wir zum Leben brauchen.

 

 

 

Sa

29

Jul

2017

Brettspiele im Trend?!

Ich liebe Brettspiele. Meiner Meinung nach ist es mehr als ein blosser Zeitvertreib. Ich kann in die Welt eines Abenteurers, Piraten, Samurais, etc. eintauchen oder mit einer guten Strategie und Taktik das Ziel erreichen. Am meisten schätze ich jedoch mit Menschen zusammen zu sitzen und bei einer gemeinsamen Aktivität auf natürliche Weise Freundschaften zu schliessen, zu lachen und mich dabei zu entspannen. Spiele bieten eine Plattform für Gespräche, man muss nichts persönliches Preis geben, kann aber. Vielleicht redet man über das Spiel, erklärt eine Regel, fragt nach etwas Hilfe. Doch oft entfaltet sich während dem Spiel das Potential und durch dieses Erlebnis werden die Beziehungsfäden geknüpft. Später spricht man über diese gemeinsame Erinnerung und so kann sich eine Freundschaft entwickeln.

 

Japan hat nicht so eine alte Brettspieltradition, wie wir in Europa haben. Ich bin mit Spielen aufgewachsen, dass ist für viele Japaner fremd. Dennoch gibt es auch hier Brettspielkreise. Als ich letztes Jahr nach Japan kam und ein Spielladen besuchte, fand ich neben einer kleinen Auswahl an Klassikern (Die Siedler von Catan) oder bekannten Spielen (Dominion) und einigen japanischen Designs (oft sah die Qualität nicht sehr vielverprechend aus), vorallem Sammelkartenspiele (Magic und ähnliches).

Wenn ich heute in den selben Laden gehe, finde ich eine grosse Auswahl an Neuheiten, die Lieblings Spiele der Brettspielwelt und auch die japanischen Brettspielfirmen/-Erfinder sind mit neuen guten Spielen vertreten. Da hat sich merklich etwas getan.

Ab und zu besuche ich ein Brettspiel Café in Sapporo und bin erstaunt wie viele Freunde des Hobbies sich dort treffen, um Gemeinschaft zu haben und miteinander Spiele zu spielen. Ich habe das Gefühl, dass sich dieses Hobby an zunehmender Beliebtheit erfreut und zum Trend geworden ist. Ich kann mich nur darüber freuen. 

 

Ich hoffe, mit Hilfe von Brettspielen auch in Zukunft Freundschaften zu knüpfen und freudige Stunden damit zu verbringen. Aber vor allem sollen sie den Weg ebnen, die Beziehung stärken, sodass die gewonnen Freunde auch für Gott gewonnen werden.

 

Mi

05

Jul

2017

Die Stadt der Krähen

Neulich war ich joggen und lief noch eine kleine Ehrenrunde in einem kleinen Park. Es ging unter ein paar Bäumen durch. Als ich plötzlich von zwei Krähen verfolgt wurde, die in einer Art zig-zag Formation mir gefährlich nahe kamen. Mir scheint es, die Krähen hier sind grösser als die in der Schweiz.

Ich habe schon Geschichten von Krähen gehört, die Menschen angreiffen und auch Bilder vom Film-Klassiker "Die Vögel" sind mir durch den Kopf geflogen. Meine Vermutung ist, dass es Eltern waren, die ihr Nest bzw. die Jungen beschützen wollten. Auf jeden Fall erhöhte ich mein Tempo und blickte immer wieder mal zurück auf die über mich sausenden Vögel. So anstrengend ist das Joggen üblicherweise nicht.

Die Krähen sind tatsächlich ein Problem hier in Sapporo. Beim Grillausflug mit der Schule beobachteten wir, wie Gruppen von Krähen sich rund um die Grillstellen versammelten. Scheinbar haben sie keine Angst vor den Menschen, zumal sie von einem unbewachten Tisch frech Essen klauten. Kaori dachte, die Krähen ähneln Priaten :), die auf Plünderung aus sind.

Auch bei der Müllentsorgung sorgen die klugen Vögel für Aufmerksamkeit. Die meisten Müllsammelstellen an den Strassenränder sind mit einem Deckel oder Netz zu schliessen, damit die gerissenen Raben, keine Säcke aufreissen können. Zudem sind die Säcke für brennbaren Müll und Essensreste gelb, da die Krähen anscheinend gelb nicht so gut sehen können, hat man mir gesagt.

Vielleicht sollte ich beim nächsten Mal, wenn ich laufen gehe, ein gelbes T-Shirt anziehen.

 

Und zum Schluss noch dies: Kaori hatte auf dem Heimweg von der Schule zum Bahnhof ebenfalls eine besondere Begegnung mit einer Krähe. Wir wussten nicht, das Krähen auch solche Geräusche machen.

Willkommen auf huserinjapan!