Neujahr in Japan

Oschogatsu sind die ersten Tage im neuen Jahr. Ich war überrascht zu sehen, wie gross der Aufwand und die Bedeutung von diesem Oshogatsu oder Shogatsu ist.

 

Anfangs Jahr gehen viele Japaner zum Shrine oder Tempel um für ein gutes Jahr zu bitten (Hatsumoude). Interessant, wie stark das persönliche Bedürfnis oder vielleicht doch eher die gesellschaftliche Tradition in dieser wichtigen Festzeit ist. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe von anderen Neujahrstraditionen wie den ersten Sonnenaufgang ansehen, Geschäfte verkaufen "Fukubukuro" (Taschen mir einer Variation von Waren, die der Shop als Aktion verkauft) und vieles mehr. Ich habe mir drei ausgesucht und ein bisschen im Internet recherchiert.

Noch mehr Infos gibt es auf dieser Seite (In Englisch).

Kadomatsu

 

Diese Tradition entstand im 17. Jahrhundert. Kadomatsu ist eine Dekoration aus Tannenzweigen und Bambus, die den Eingang zum Haus schmücken und sowohl Glück und Segen fördern als auch Böses fernhalten. Ursprünglich glaubte man in Japan, dass die shintoistische Gottheit Toshigami-sama an Neu Jahr zu den Familien kommen und Glück bringen würde. Allerdings nur wenn er willkommen war, die Kadomatsu Dekoration diente also als Einladung für die guten Götter.

 

In der Gegend wo wir wohnen, habe ich einige Kränze an der Haustür gesehen, die soviel ich herausgefunden habe, eine Neujahrsdekoration ist, die ähnliche Symbole und Bedeutungen wie die Kadomatsu hat. Oft sind auf diesen aus Reisstroh geflechteten Kränzen Kraniche (Tsuru) oder Schildkröten (Kame) abgebildet, beides sind Symbole für ein langes erfülltes Leben.

Kagamimochi

 

Mochi ist eine Art Reiskuchen, der Reis wird gedämpft und dann zu einem Teig geschlagen. Traditioneller Weise wurde es in der Familie mit einem grossen Holzhammer selber gemacht, heute gibt es Maschinen die diese Arbeit übernehmen. Man kann natürlich auch das fertige Produkt im Supermarkt kaufen. Mochi ist in einigen Speisen eine beliebte Zutat, vor allem in Süssspeisen. Aber am Neujahrsfest ist es besonders gefragt.

 

Kagami-Mochi, was «Spiegel-Reiskuchen» bedeutet, sind zwei aufeinander gestapelte runde Mochiklötze oft verziert mit Bändern und einer Mandarine oder wie ursprünglich einer Daidai (Bitterorange). Im Internet habe ich gelesen, dass die Form an einen Bronze Spiegel erinnern soll, der im Shintoismus eine Bedeutung hat, die Orange (manchmal aus Plastik) soll den Segen an die kommenden Generationen weiterreichen (Dai-dai, wie das Japanische Wort für Generation). Es wird oft auf den Familien Altar gestellt und soll eine Gabe an die Götter sein. Nach etwa einer Woche zerbricht man das Mochi und isst es.  

 

Osechi

 

Osechi ist das typische Neujahrs Essen. Es gibt eine Menge verschiedene Gerichte, die in schönen Boxen hübsch angereichtet werden. Ursprünglich wurden alles am Ende des Vorjahres zubereitet, da während den ersten drei Tagen im neuen Jahr kein Feuer gemacht werden sollte und die Frauen über die Neujahrstage nicht zu kochen hätten. Darum sind viele Osechi-Gerichte eingelegte oder haltbar gemachte Speisen. Über die Jahre haben sich so einige Formen und Geschmäcke zu einer Vielfalt an traditionellen Neujahrs Gerichten zusammengefügt.

 

 

Hier zeigt sich einmal mehr, dass Japaner Essen lieben. Sieht es nicht wunderschön aus? Essen, ist nicht einfach nur Essen, es ist fürs Auge, es ist Kunst und es ist sehr gut.

 

 

Ich bin sicher, dass jedes Gericht noch eine besondere symbolische Bedeutung hat und dem Wunsch nach Glück, langem Leben, Segen für die Generationen, guter Ernte oder sonst irgendeiner Stärke Ausdruck verleiht.

 

Viele dieser Traditionen sind irgendwo mehr oder weniger symbolisch mit dem Buddhismus oder Shintoismus verbunden. Auch wenn es für die meisten Japaner heutzutage bloss eine Tradition ist und die Wenigsten sich über die Bedeutung Gedanken machen. Ich find es spannend zumindest eine Ahnung von diesen Sachen zu haben. Damit ich einerseits die Kultur besser verstehen kann aber mich auch besser vor den unsichtbaren Mächten schützen kann. Vor allem hoffe ich, dass ich dadurch ins Gespräch mit Japanern kommen kann. Denn unser Gott stillt die Sehnsüchte nach Leben, Segen und Frieden.

 

 

Mit den Worten aus Johannes 14,27 wünsche ich euch ein gutes, gesegnetes 2017, ein Jahr voller Frieden.

 

 

Frieden hinterlasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch; euer Herz erschrecke nicht und verzage nicht!

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Rahel (Dienstag, 03 Januar 2017 14:48)

    Ich wünsch euch ein schönes Jahr :D あけましておめでとう!!

Willkommen auf huserinjapan!