Die Stadt der Krähen

Neulich war ich joggen und lief noch eine kleine Ehrenrunde in einem kleinen Park. Es ging unter ein paar Bäumen durch. Als ich plötzlich von zwei Krähen verfolgt wurde, die in einer Art zig-zag Formation mir gefährlich nahe kamen. Mir scheint es, die Krähen hier sind grösser als die in der Schweiz.

Ich habe schon Geschichten von Krähen gehört, die Menschen angreiffen und auch Bilder vom Film-Klassiker "Die Vögel" sind mir durch den Kopf geflogen. Meine Vermutung ist, dass es Eltern waren, die ihr Nest bzw. die Jungen beschützen wollten. Auf jeden Fall erhöhte ich mein Tempo und blickte immer wieder mal zurück auf die über mich sausenden Vögel. So anstrengend ist das Joggen üblicherweise nicht.

Die Krähen sind tatsächlich ein Problem hier in Sapporo. Beim Grillausflug mit der Schule beobachteten wir, wie Gruppen von Krähen sich rund um die Grillstellen versammelten. Scheinbar haben sie keine Angst vor den Menschen, zumal sie von einem unbewachten Tisch frech Essen klauten. Kaori dachte, die Krähen ähneln Priaten :), die auf Plünderung aus sind.

Auch bei der Müllentsorgung sorgen die klugen Vögel für Aufmerksamkeit. Die meisten Müllsammelstellen an den Strassenränder sind mit einem Deckel oder Netz zu schliessen, damit die gerissenen Raben, keine Säcke aufreissen können. Zudem sind die Säcke für brennbaren Müll und Essensreste gelb, da die Krähen anscheinend gelb nicht so gut sehen können, hat man mir gesagt.

Vielleicht sollte ich beim nächsten Mal, wenn ich laufen gehe, ein gelbes T-Shirt anziehen.

 

Und zum Schluss noch dies: Kaori hatte auf dem Heimweg von der Schule zum Bahnhof ebenfalls eine besondere Begegnung mit einer Krähe. Wir wussten nicht, das Krähen auch solche Geräusche machen.

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