Aus der Quarantäne

Was haben wir uns gefreut, wieder in Japan zu sein.

 

Die vergangenen Coronajahre haben etwas mit uns gemacht. Vielleicht wurdest du sensibler, vorsichtiger, vielleicht ängstlicher oder dich nerven die Diskussionen und Massnahmen. Vielleicht wurdest du auch gekränkt von Mitmenschen, die dich anderst behandelten weil du erkrankt bist oder eine andere Meinung zum Thema hast. Die Diskussionen und Standpunkte zu Gesichtsmaske, Impfung und Zertifikaten entzweien auch schon mal Freunde und Familien. Doch nicht nur mit uns, auch die Nationen sind betroffen. In der Schweiz empfand ich, dass viele Mitbürger/innen das Vertrauen in die Regierung verlieren. Hier in Japan empfinde ich, das die Skepsis gegen das, was von aussen kommt zunahm. Die strikten Einreiseregelungen erinnern an die Abschottung in der Tokugawa Ära. So entstand der Begriff "Rei­wa-Sako­ku", Reiwa heisst die jetztige Ära und Sakoku bedeutet die Abschlies­sung des Lan­des. Japan stellt zur zeit keine neuen Visums aus, was z.B. neue Missionaren, Austauschstudenten und natürlich auch Touristen aus dem Land hält.

 

Nun, da die Omicron-Variante auch in Japan eine Rekordwelle an Coronaerkrankungen auslöste, werden die Stimmen aus Wirtschaft und internationalen Kreisen lauter, die eine Lockerung des Einreiseverbots wünschen. Anfangs Jahr verlangte die Regierung noch eine 14 tägige Quarantäne, diese Isolationzeit verkürzte sich aufgrund der häufigen Fällen und der milden Krankheitsverläufen auf 7 Tage. Diese Schritte sind sicherlich positiv zu werten und so hoffen wir auf weitere Lockerungen und beten für ein baldiges Ende dieser Pandemie.

 

Nach 3 negativen Coranatests, 3 Tagen Hotelzimmer-Quarantäne und 4 weiteren Tagen Quarantäne bei Kaoris Eltern unter Überwachung per App, sind wir jetzt frei. Soweit ist die Reise und Quarantäne gut verlaufen. Die Wartezeit bis alle Einreiseformalitäten am Flughafen erledigt waren, erforderten schon etwas Geduld. Die Anrufe, um unseren Gesundheitszustand zu erfragen und die Standortüberprüfung, um zu kontrolieren, ob wir uns im Hotel bzw. Zuhause aufhalten, waren nicht schlimm, da wir uns an die Relgen hielten. Während den Tagen im Hotel fühlte ich mich schon sehr abgeschottet. Mit zwei lebhaften Buben in einem Zimmer eingesperrt zu sein, führte manchmal zu dicker Luft. Zum Glück waren es nur drei Tage. In unserer japanischen Heimat durften wir raus an die frische Luft, wo die Kinder sich austoben konnten. Hier konnten wir uns endlich von den Reisestrapazen erholen. Auch das Essen schmeckt hier besser : ).

 

Geniesst eure Freiheiten und seid dankbar für das, was ihr tun könnt. Danke für eure Gebete.

 

Willkommen auf huserinjapan!